Medienbericht: Funkloch auf Zugstrecke bei Bad Aibling

Nach der Zugkatastrophe in Bad Aibling rollte ab Samstag wieder der reguläre Bahnverkehr auf der Unglücksstrecke. Ein Bericht der "Stuttgarter Zeitung"  wirft völlig neue Fragen auf.
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Die "Stuttgarter Zeitung" beruft sich in ihrem Bericht auf interne Unterlagen der bundeseigenen DB Netze, die das Schienennetz betreibt.
dpa Die "Stuttgarter Zeitung" beruft sich in ihrem Bericht auf interne Unterlagen der bundeseigenen DB Netze, die das Schienennetz betreibt.

Bad Aibling - Auf einem Teil des Abschnitts der Unglücksstrecke bei Bad Aibling gibt es nach einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" ein großes Funkloch. Bereits seit sechs Jahren existiere das Empfangsloch im digitalen Zugfunk GSM-R, dadurch seien schnelle Notrufe erschwert.

Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht vom Freitag auf interne Unterlagen der bundeseigenen DB Netze, die das Schienennetz betreibt. Der Fahrdienstleiter, der durch einen Fehler das Zugunglück mit elf Todesopfern verursacht haben soll, hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch einen Notruf an die Lokführer abgesetzt. Dieser sei aber ins Leere gegangen.

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Ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte, das Unternehmen überprüfe regelmäßig die GSM-R-Funkversorgung auf der betroffenen Bahnstrecke - unabhängig von den laufenden Ermittlungen der zuständigen Behörden, deren Ergebnis abzuwarten sei.

Bei der zurückliegenden Überprüfung sei die vollständige Funkausleuchtung für den Streckenabschnitt zwischen Bad Aibling und Kolbermoor festgestellt worden, erklärte er am Donnerstag.

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Wann diese Überprüfung stattgefunden hat, konnte er nicht sagen. Der betroffene Fahrdienstleiter soll mit einem Sondersignal einen verspäteten Zug auf die eingleisige Strecke geschickt haben, obwohl er dies nach Überzeugung der Ermittler nicht hätte tun dürfen.

Als der Mann seinen Fehler bemerkte, habe er den Notruf abgesetzt. Die beiden Züge stießen zusammen. Elf Menschen starben, 85 wurden verletzt. Gegen den Mann wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

 

Strecke ab Samstag wieder in Betrieb

 

Der reguläre Bahnverkehr auf der Unglücksstrecke geht von diesem Samstag an wieder in Betrieb. Dies teilte die Bayerische Oberlandbahn (BOB) am Donnerstagabend mit.

Der seit dem Unfall praktizierte Ersatzverkehr mit Bussen werde in der Nacht auf Samstag eingestellt. Bei dem Frontalzusammenstoß zweier Meridian-Züge starben am Dienstag vor einer Woche elf Menschen, 85 Insassen wurden teils lebensgefährlich verletzt.

In den ersten Tagen sollen die Züge jeweils mit einem Fahrgastbetreuer besetzt sein, teilte die BOB weiter mit. Sie sollen Ansprechpartner für alle Reisenden sein. Die ersten Züge am Samstagmorgen werden der Meridian 79561 mit Abfahrt in Holzkirchen um 6:37 Uhr und der Meridian 79560 mit Abfahrt in Rosenheim um 6:40 Uhr sein.

"Wir sind in Gedanken noch immer bei den Opfern und Angehörigen des tragischen Unglücks in Bad Aibling", sagte Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der BOB, die den Meridian betreibt.

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