Massenkarambolage auf A8: Sechs Verletzte - Mega-Stau
Eine 23-Jährige will einem Verkehrs-Rowdy ausweichen, es kommt zur Massenkarambolage auf der A8 in Richtung München. Bei dem Unfall werden sechs Menschen teils schwer verletzt.
NEUKIRCHEN/SIEGSDORF – Am Nachmittag des Nikolaustags hat sich gegen 16.50 Uhr auf der A8 in Fahrtrichtung München zwischen den Anschlussstellen Neukirchen und Siegsdorf kurz nach der Brücke über den Rettenbach ein schwerer Verkehrsunfall mit fünf beteiligten Autos ereignet, bei dem insgesamt sechs Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Malteser Hilfsdienst (MHD), Polizei und Autobahnmeisterei war teilweise bis 22 Uhr im Einsatz. Die Autobahn musste während der Rettungs- und Bergearbeiten und für ein Gutachten rund viereinhalb Stunden komplett und danach einspurig gesperrt werden, wodurch sich ein rund fünf Kilometer langer Stau bis zur Anschlussstelle Neukirchen bildete und die Umleitungsstrecken überlastet waren.
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Den bisherigen Ermittlungen der Verkehrspolizeiinspektion Traunstein zufolge fuhr eine 23-Jährige auf der rechten Fahrspur in Richtung München, als ein bisher unbekannter Autofahrer unvermittelt von der linken auf die rechte Fahrspur wechselte. Die 23-Jährige versuchte auszuweichen, prallte in die Mittelleitplanke und blieb in der Dämmerung unbeleuchtet zwischen den Fahrspuren liegen. Ein nachfolgender Autofahrer bemerkte die Situation zu spät, prallte in das liegengebliebene Fahrzeug und schleuderte es gegen zwei weitere passierende Autos. Ein nachfolgender Fahrzeugführer schaffte es ebenfalls nicht, rechtzeitig anzuhalten und fuhr nahezu ungebremst in den vorher auffahrenden Pkw.
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Ersthelfer, darunter auch eine Krankenwagen-Besatzung des Tiroler Roten Kreuzes, die zufällig vorbeikam, setzten einen Notruf ab, kümmerten sich um die Verletzten und sicherten die Unfallstelle ab. Die Leitstelle Traunstein schickte die Freiwilligen Feuerwehren Neukirchen und Siegsdorf, das Rote Kreuz mit drei Rettungswagen, zwei Notärzten und dem Einsatzleiter Rettungsdienst und einen Krankenwagen des MHD zum Unfallort. Aufgrund der gut gebildeten Rettungsgasse konnten die Retter ohne Verzögerungen zum Unfallort gelangen.
35 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren mit sechs Fahrzeugen vor Ort. Sie kümmerten sich um die technische Rettung, sicherten die Unfallstelle ab, leuchteten den Einsatzort aus, stellten den Brandschutz sicher und reinigten die Fahrbahn. Rotes Kreuz und MHD brachten die Verletzten nach medizinischer Erstversorgung in umliegende Kliniken. Die Unfallautos mussten abgeschleppt werden.
Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft machte sich vor Ort ein Bild vom Geschehen und beauftragte aufgrund der teilweise schweren Verletzungen und wegen des komplexen Hergangs einen Sachverständigen, ein Gutachten zu erstellen. Da die A8 rund viereinhalb Stunden lang komplett blockiert war, staute sich der restliche Verkehr rund viereinhalb Kilometer weit bis zur Anschlussstelle Neukirchen zurück, wo die Autobahnmeisterei Siegsdorf und die Freilassinger Polizei die nachfolgenden Fahrzeuge ausleiteten, wodurch es auch auf den überlasteten Umleitungsstrecken zu erheblichen Behinderungen kam. Die Feuerwehr leitete Fahrzeuge, die zwischen der Anschlussstelle Neukirchen und der Unfallstelle im Stau standen, koordiniert entgegen der Fahrtrichtung zurück.
Für besonderen Unmut bei den Einsatzkräften sorgte ein 36-jähriger Autofahrer. Nachdem er zunächst bereits verbotswidrig die Rettungsgasse zum schnelleren Vorankommen befahren hatte, fuhr er an der Sperre trotz mehrfachem Zureden der Einsatzkräfte vorbei und konnte erst in der Unfallstelle durch die Polizei angehalten werden. Auf ihn kommen ein Bußgeldverfahren sowie Punkte im Fahreignungsregister zu. Die Führerscheinstelle wird ebenfalls informiert.
Hinweise auf den Fahrzeugführer, der die 23-Jährige bedrängt und somit den Unfall verursacht hat, nimmt die Verkehrspolizeiinspektion Traunstein unter der Telefonnummer +49 (0) 8662 66820 entgegen.
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