Maskenaffäre der CSU wird Fall für Untersuchungsausschuss im Landtag

Nachdem die Staatsregierung eine Untersuchung der Maskenaffäre der CSU durch einen Sonderermittler abgelehnt hatte, wird es nun wohl einen Untersuchungsausschuss im Landtag geben.
AZ/dpa |
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In der Maskenaffäre der CSU wird es im bayerischen Landtag wohl einen Untersuchungsausschuss geben.
In der Maskenaffäre der CSU wird es im bayerischen Landtag wohl einen Untersuchungsausschuss geben. © Keller Damm Kollegen GmbH/Bayerischer Landtag/dpa

München - Grüne, SPD und die FDP haben angekündigt, in der Maskenaffäre der CSU einen Untersuchunsgausschuss im bayerischen Landtag zu beantragen.

Zunächst hatte die Opposition eine Untersuchung durch einen Sonderermittler gefordert, doch die wird es nach dem Willen der Staatsregierung nicht geben. Dafür gebe es "aus guten Gründen weder eine juristische noch politische Legitimation", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) dem Bayerischen Rundfunk. 

Beantragung des Untersuchungsausschusses nach der Sommerpause

Herrmann sagte, das Parlament verfüge über wirkungsvolle Instrumente wie Anfragen und Untersuchungsausschuss, um seine Kontrollfunktion wahrzunehmen. Außerdem gebe es im Freistaat eine unabhängige Justiz, die ohne Rücksicht auf Ämter und Personen ermittle. SPD, Grüne und FDP hatten zuvor einen Sonderermittler gefordert und angekündigt, ansonsten einen Untersuchungsausschuss zu beantragen.

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Dies soll nach der Sommerpause des Landtags geschehen. Damit der Ausschuss zustande kommt, muss ein Fünftel der Abgeordneten zustimmen.

Ermittlungen gegen Nüßlein und Sauter

Die Affäre um mögliche Provisionszahlungen an Politiker im Zusammenhang mit dem Kauf von Corona-Masken durch den Staat wurde im Februar mit einer Durchsuchung des Bundestagsbüros von Georg Nüßlein (CSU) öffentlich. Auch gegen Bayerns Ex-Justizminister Alfred Sauter (ebenfalls CSU) wurden Korruptionsermittlungen eingeleitet. Beide weisen die Vorwürfe zurück.

Vergangene Woche wurde zudem die Verhaftung zweier Unternehmer bekannt, die dem Staat zehn Millionen OP-Masken mit gefälschtem Zertifikat verkauft haben sollen. Einer der beiden ist Kommunalpolitiker der Freien Wähler.

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Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann sagte dem BR: "Es wird ein Untersuchungsausschuss werden." Sein SPD-Kollege Florian von Brunn sagte: "Es spricht für sich, dass die Regierung die von der Opposition eingeräumte Möglichkeit, die Skandale selbst mit einem Sonderermittler aufzuklären, verstreichen lässt. Das lassen wir ihnen nicht durchgehen."

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FDP-Fraktionschef Martin Hagen sagte: "Wir wollten der Staatsregierung mit der Möglichkeit des Sonderermittlers eine goldene Brücke bauen, damit sie selbst für Transparenz sorgt."

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2 Kommentare
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  • SL am 23.07.2021 09:41 Uhr / Bewertung:

    Nach Minister Herrmann gibt es für einen Sonderermittler also weder eine politische noch juristische Legitimation. Damit ist wohl alles gesagt, wer wirklich an der Aufklärung und Schadenersatz interessiert ist. Die Bayer. Staatsregierung bestimmt nicht

  • Der wahre tscharlie am 23.07.2021 15:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    So seh ich das auch.

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