Markus Söder packt gegen Scholz und Habeck aus – und lobt "Leitentscheidung" von Merz

Die CDU und mit ihr der Kanzlerkandidat steht nach der Migrations-Debatte im Bundestag unter Druck. Doch CSU-Chef Markus Söder sagt der AfD und einem möglichen Rechtsruck weiter den Kampf an.
dpa/az |
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CSU-Chef Markus Söder stellt sich demonstrativ hinter Friedrich Merz.
CSU-Chef Markus Söder stellt sich demonstrativ hinter Friedrich Merz. © Michael Kappeler/dpa
Berlin

Bei der anstehenden Bundestagswahl und darüber hinaus kann aus Sicht von CSU-Chef Markus Söder nur die Union einen weiteren Erfolg der AfD verhindern. "Wir dürfen der AfD unser Land nicht überlassen. Die Linke ist kein Schutzwall dagegen, das sind wir, Friedrich", sagte der bayerische Ministerpräsident auf dem CDU-Parteitag in Berlin an die Adresse von CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz. "Wir sagen immer wieder nein, nein, nein zu jeder Form der Zusammenarbeit mit der AfD." Die Union werde die AfD "mit ganzer Entschlossenheit" bekämpfen.

Trotz der teils massiven Kritik an der CDU und Merz persönlich - der Unionskanzlerkandidat fordert seine Partei auf, "den Kurs zu halten".
Trotz der teils massiven Kritik an der CDU und Merz persönlich - der Unionskanzlerkandidat fordert seine Partei auf, "den Kurs zu halten". © Michael Kappeler/dpa

Verweis auf politische Entwicklung in anderen europäischen Ländern

Söder verwies in seiner Rede auf Länder in Europa wie Belgien, Polen, Österreich, Italien und Frankreich, wo die politischen Verhältnisse wegen immer stärker werdender Parteien vom rechten Rand instabiler geworden seien. "Wenn das in Deutschland passiert, in gleicher Weise, wenn sich so etwas Bahn bricht, steht der ganze Kontinent vor dem Wackeln", sagte Söder.

Zur viel diskutierten Migrationsfrage sagte Söder, die Union werde die Zuwanderungspolitik von Grund auf ändern. Merz habe im Bundestag in der vergangenen Woche eine "Leitentscheidung" getroffen, wie es einem "künftigen Kanzler" zustehe. Die Union war kritisiert worden, weil sie einen Antrag im Parlament zur Migrationspolitik nur mit den Stimmen der AfD durchgebracht hatte. Die CSU stehe hinter Merz, betonte Söder.

Nach Wahl brauche es Politikwechsel, um AfD kleinzuhalten

Verhindern könne ein weiteres Erstarken der AfD nur ein echter Politikwechsel, es gehe daher bei der Wahl nicht nur um einen "Ämtertausch". Die Wähler, die wegen ihrer Frustration, ihrer Empörungen und Enttäuschungen mit dem Gedanken spielten, die AfD zu wählen, sollten bedenken, die "wollen uns zerstören". Viele Funktionäre seien "ganz rechts außen", ihre Wähler dagegen nicht.

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Auch Grüne und SPD griff Söder frontal an: "Olaf Scholz ist nicht geeignet, unser Land weiterzuführen – auf gar keinen Fall", betonte er. Dem Kanzlerkandidaten der Grünen, Robert Habeck, warf Söder eine "Hybris" vor, also Selbstüberschätzung oder Überheblichkeit. Er habe als Wirtschaftsminister versagt und sei hauptverantwortlich für die schlechte Lage in Deutschland. Andere Länder zeigten, dass sie trotz der internationalen Krisen heute besser dastünden als Deutschland.

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16 Kommentare
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  • eule75 am 05.02.2025 21:05 Uhr / Bewertung:

    Jetzt mal abgesehen vn der Politik. Herr Söder hat sich gesichtsmäßig geändert. Ist er krank? Gesund schaut er nicht aus.

  • Der wahre tscharlie am 04.02.2025 20:35 Uhr / Bewertung:

    Söder verweißt auf andere EU-Länder....
    Was hat denn die EVP unter Manfred Weber denn dagegen gemacht? Nichts.
    Frau v-d-Leyen "kuschelt" aus taktischen Gründen mit der Meloni.
    Und kurz vor unserer Wahl positioniert sich die Union plötzlich öffentlich gegen die AfD. Gleichwohl nehmen sie bei der ersten Abstimmung wissentlich die Stimmen der AfD in Kauf.

    Und Söder sieht die Glaubwürdigkeit der Union "fundamental erhöht"
    Die Hundertausende auf der Strasse sehen das aber anders. Außerdem ist der Wähler nimmer so dumm wie früher, er durchschaut die Taktikspielchen.
    Oder glauben Söder und Merz allen Ernstes, dass sie über die SPD und die Grünen herziehen können und am 24.Febr. geht die SPD freudestrahlend in Koalitionsverhandlungen?
    Und dann noch Söders forderntes "Wunschkonzert", Verhandlungen nur ohne Scholz, ohne Heil, ohne Lauterbach (?) ...hab ich jemand vergessen?

  • Der Biberax am 04.02.2025 18:08 Uhr / Bewertung:

    Markus hat Recht, wenn er die Grünen kategorisch von einer Koalition ausschließt. Die Grünen sind eine 10% Minderheit, welche den anderen 90% Rechtsradikalismus attestiert, wenn sie nicht ohne Wenn und Aber die Politik der 10% Minderheit tragen. Das ist dogmatische Denken, welches mit Demokratie und Pluralismus nichts zu tun hat. Man könnte es sogar als tendentiell faschistoid betrachten.

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