Lindau: Zwei Frauen fliehen vor Zwangsehe und Beschneidung

Die Bundespolizei hat am Grenzübergang Hörbranz am Bodensee zwei junge Frauen mit gefälschten Pässen aufgegriffen. Die Somalierinnen wollten Zwangsehen und Beschneidung entgehen.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Am Grenzübergang Hörbranz am Bodensee greift die Polizei drei Somalierinnen mit gefälschten Pässen (Symbolbild).
Patrick Seeger/dpa Am Grenzübergang Hörbranz am Bodensee greift die Polizei drei Somalierinnen mit gefälschten Pässen (Symbolbild).

Die Bundespolizei hat am Grenzübergang Hörbranz am Bodensee zwei junge Frauen und ein Kleinkind mit gefälschten Pässen aufgegriffen. Die Somalierinnen wollten Zwangsehen und Beschneidung entgehen.

Lindau – Am vergangenen Samstag (16. November) hat die Lindauer Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz am Bodensee zwei junge Frauen aus Somalia mit gefälschten Dokumenten in einem Fernreisebus erwischt, eine von ihnen hatte ihre kleine Tochter dabei.

Eine 18-jährige Mutter und ihr Kleinkind waren nach eigenen Angaben auf der Flucht, um Misshandlungen in ihrer Heimat zu entgehen, wie die Bundespolizei berichtet. Auch eine 16-jährige Begleiterin der Mutter war mit gefälschten Dokumenten unterwegs.

Flucht vor Vergewaltigung, Zwangsehe und Beschneidung 

Die junge Mutter gab gegenüber den Bundespolizisten an, dass sie in Somalia von einem Mann vergewaltigt und später zur Heirat mit ihm gezwungen worden war. Da der Mann die damals einjährige Tochter entgegen des Willens der Mutter beschneiden lassen wollte, sei sie geflohen.

Auch der 16-Jährigen habe in Somalia eine Zwangsehe gedroht. Das Mädchen sollte den mutmaßlichen Mörder ihres Vaters heiraten. Auf ihrer Flucht aus Somalia sollen sich die beiden jungen Frauen kennengelernt haben. Von Libyen seien sie mit einem Boot nach Italien übergesetzt. In Italien hätten die Somalierinnen die falschen dänischen Pässe erhalten, wie die Polizei mitteilt.

Anzeige wegen Urkundenfälschung und unerlaubter Einreise 

Nach der Kontrolle am Grenzübergang zeigte die Bundespolizei die beiden Frauen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung sowie der versuchten unerlaubten Einreise an. Die Beamten leiteten die Mutter mit ihrer Tochter an die zuständige Aufnahmeeinrichtung weiter und übergaben die 16-Jährige in die Obhut des Jugendamtes.

Lesen Sie hier: Genitalverstümmelung - Interview mit einer Betroffenen

Lesen Sie auch: Todesraser von München - Jetzt spricht seine Mutter

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.