Lieblingsbeute Postbote: Immer mehr Hunde-Angriffe in Bayern

München - Ganz Deutschland spricht über Hunde und gefühlt häufen sich die Vorfälle. In Hannover biss Kampfhund Chico Anfang April Herrchen und Frauchen tot, im südhessischen Bad König wurde wenige Wochen später ein Säugling Opfer einer tödlichen Bissattacke des Familienhundes und am vergangenen Wochenende verletzte ein wildgewordener Rottweiler am Münchner Hauptbahnhof fünf Menschen.
Eine Gruppe Menschen, die ebenfalls immer häufiger Ziel von Hundeangriffen wird, sind Postboten – sie müssen sich regelmäßig in die Reviere von Hunden begeben, um die Post bei ihren Herrchen und Frauchen abzugeben.
Bayern: Fast jeden Tag eine Hundeattacke auf einen Postboten
Im vergangenen Jahr gab es knapp 320 Hundeattacken auf Brief- und Paketzusteller, wie ein Sprecher der Deutschen Post auf Anfrage mitteilte. 2016 waren es 301 Vorfälle und im Jahr zuvor 274. Als Grund für die deutliche Zunahme sieht das Logistikunternehmen die gestiegene Zahl von Hundehaltern im Freistaat.
In mehreren Fällen wurden die Postmitarbeiter schwer verletzt und fielen daher aus. Zu Beeinträchtigungen bei der Post- und Paketzustellung sei es aber nicht gekommen, erklärte der Sprecher.
In Einzelfällen erstattete die Post Anzeige gegen die Besitzer der Hunde. "In aller Regel versuchen wir diese Vorfälle direkt mit dem betreffenden Hundehalter zu klären", betonte der Sprecher. Generell müsse der Postzusteller einen gefahrenlosen Zugang zum Briefkasten eines Hauses haben. Die Wege von Hunden und Postboten sollten sich daher auf einem Grundstück nicht kreuzen. Nur selten finde sich keine Lösung zur Entschärfung der Situation - dann muss der Anwohner seine Pakete und Briefe in der Postfiliale selber abholen.
Wie viele Kampfhunde in München leben, können Sie hier nachlesen!