Stadt will Leerstand in Landshut weiter drücken

Acht Prozent der verfügbaren Gewerbeimmobilien stehen leer - die Zahl ist im Vergleich zu anderen bayerischen Städten gut.
Claudia Hagn
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Der Pop-up-Store in der Neustadt ist nur ein kleiner Baustein, um leere Ladenflächen in der Innenstadt mit Geschäftsideen zu füllen. Auf die Leerstandsquote von acht Prozent, sei man in vergleichbaren Städten neidisch.
Der Pop-up-Store in der Neustadt ist nur ein kleiner Baustein, um leere Ladenflächen in der Innenstadt mit Geschäftsideen zu füllen. Auf die Leerstandsquote von acht Prozent, sei man in vergleichbaren Städten neidisch. © Foto: Christine Vinçon

Landshut - Wenn Wirtschaftsförderer Michael Luger mit seinem Kollegen in Regensburg konferiert, dürfte der neidisch werden: Die Stadt Landshut hat laut Luger mit einer Leerstandsquote von acht Prozent eine sehr niedrige, im Gegensatz zu anderen Städten wie Regensburg, Deggendorf oder Plattling. Gar von einer "Insel der Glückseligkeit" in der Hinsicht spricht Luger.

Acht Prozent der verfügbaren Einzelhandelsimmobilien stehen also leer; eine Zahl, die Luger mitsamt seinem Leerstandsmanagementteam unter der Leitung von Angelika Schramm noch weiter drücken will.

Ein kleiner Baustein, der dazu beiträgt, ist der seit Oktober bestehende Pop-up-Store namens "Neuland" in der Neustadt, direkt beim Denkmal. Dort, wo früher das "Nomnom" beheimatet war, hat die Stadt nun die Räume angemietet. Wechselnde Mieter können dort ihre Waren anbieten; zeitlich begrenzt auf vier Wochen. Sie zahlen dafür 400 Euro an die Stadt, die restlichen 1000 Euro werden vom Freistaat mit 65 Prozent gefördert.

Angelika Schramm
Angelika Schramm © Schramm

Momentan sind sechs Keramiker dort beheimatet, die noch bis Jahresende dort ihre Werke verkaufen. Bis März ist der Laden noch sicher an die Stadt vermietet, Option ist eine Verlängerung bis Mai, danach soll laut Luger das Haus saniert werden. "Retten kann solch ein Pop-up-Store keine Innenstadt, aber er ist ein wirksames Element, wie man eine Innenstadt beleben kann", sagt Luger auf die Frage, ob mehrere solcher Pop-up-Stores in Landshut die Lösung wären, manchen Leerstand kurzfristig zu beseitigen.

In der Neustadt ist viel passiert

In den vergangenen Monaten sei in der Richtung in der Neustadt viel passiert, so Luger: Es gibt nun den Unverpacktladen, einen neuen Triathlon-Store, die Pop-up-Kirche ist entstanden, genauso wie eben "Neuland". Vom Aufbau des ersten Pop-Up-Stores konnte das Team des Leerstandsmanagements für den "Christkindl-Pop-up-Store" im CCL profitieren. "Wir konnten als Wirtschaftsförderung in der Hinsicht viel über Vermietung von Gewerbeimmobilien und Ähnlichem lernen", sagt Luger.

Die acht Prozent Leerstand bei Gewerbeimmobilien umfassen einzelne kleine Läden, aber auch solch große wie das 1600 Quadratmeter große Müllerhaus in der Altstadt und noch die Alte Post an der Isar. Diese großen Flächen schlagen sich auch negativ auf die Prozentzahlen; jedoch könnte sich daran bald etwas ändern, da bereits konkrete Pläne für die Alte Post - unter anderem mit einem Hotelbetrieb - vorliegen. Auch für das alte Müllerhaus hätte die Stadt Landshut bereits Ideen; die sind laut Luger aber momentan noch nicht umsetzbar.

Wirtschaftsförderer Michael Luger
Wirtschaftsförderer Michael Luger © Archiv

Für den Pop-up-Store in der Neustadt überlegen Luger, Schramm und das Team gerade, welche Händler oder Künstler dort ausstellen könnten. "Es ist uns wichtig, dass wir dort kein monotones Angebot bieten, damit sich kein Sättigungseffekt einstellt", sagt Luger. Eingerichtet wurde der Laden recht spontan und pragmatisch von der Stadt mit gebrauchten Wein- und Obstkisten - schnell habe alles gehen müssen vor der Inbetriebnahme.

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Mittlerweile hätten auch laut Luger diverse Stadträte ihre Zustimmung signalisiert, das Konzept eines städtischen "Pop-up-Ladens" weiterzuführen; dazu braucht es aber ab Mai eine neue Immobilie, die im Bedarfsfall gesucht werden müsste.

Die, die im "Neuland" ausgestellt haben, waren laut dem Wirtschaftsförderer mit dem Angebot und ihren Verkaufszahlen zufrieden. Manche Start-ups konnten durch die Ausstellung dort neue Verkaufspartner in Landshut finden. "Das Knüpfen von Kontakten hat einigen sehr geholfen", sagt auch Angelika Schramm.

Sie geht regelmäßig mit offenen Augen durch die Stadt, um neue Leerstandsflächen aufzuspüren und sie in die Kartei aufzunehmen. So könnten nämlich Menschen, die Flächen suchen und solche, die welche anbieten, zusammengebracht werden. Für weniger Leerstand - und mehr neue Konzepte für Landshut.

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