Leitung Koenigmuseum in Landshut: Erster Kandidat sagt ab
Landshut - Die Neubesetzung der Leitung des Koenigmuseums gestaltet sich kompliziert. Zwar hatte man sich im Personalsenat Anfang Dezember für die Neubesetzung der Leitung des Koenigmuseums auf den Wunschkandidaten von Oberbürgermeister Alexander Putz geeinigt. Dieser sagte wenige Tage darauf jedoch ab. Nun soll die Zweitplatzierte im Bewerber-Tableau nachrücken.
Kunstmanagerin als neue Museumsleiterin
Ein entsprechender "Vorratsbeschluss" des Personalsenats liegt vor, eine feste Zusage der Kandidatin auch. Diese, so Putz, müsse allerdings noch ihren aktuellen Arbeitgeber informieren. Insgesamt hatten sich nach Informationen unserer Zeitung auf die Stelle etwas mehr als zwei Dutzend Interessenten gemeldet - angesichts des umkämpften Arbeitsmarkts für Kunsthistoriker eine laut Insidern sehr niedrige Zahl. In die Endauswahl hatten es vier Bewerber geschafft. Einstimmig einigte man sich daraufhin auf einen Bewerber, der aktuell ein bekanntes Museum im süddeutschen Raum leitet. Die Entscheidung wurde auch vom Vorstand der Koenigstiftung, deren Vorsitzender Putz ist, mitgetragen.
Knapp eine Woche nach der Sitzung des Personalsenats dann der Dämpfer: Der Wunschkandidat sagte ab. Nachdem er seinen Arbeitgeber über die Zusage für die Stelle in Landshut informiert hatte, soll dieser alle - auch finanziellen - Hebel in Bewegung gesetzt haben, um den Mann zu halten. Die Stadt, so heißt es aus Stadtratskreisen, habe daraufhin honorarmäßig nicht mehr mithalten können. Schnell war deshalb davon die Rede, der Kandidat habe durch die Landshuter Bewerbung lediglich seinen Preis beim aktuellen Arbeitgeber in die Höhe treiben wollen.
Machbarkeitsstudie zu Ganslberg soll kommen
Die Kandidatin, die nun nachrücken soll (übrigens die einzige Frau der vierköpfigen Endrunde) soll beim Vorstellungsgespräch einen "exzellenten Eindruck" hinterlassen haben. So berichten es jedenfalls verschiedene Teilnehmer der entsprechenden Sitzung. Hervorgehoben werden vor allem ihre hervorragende Vernetzung und große Kunstmanagement-Erfahrung.
Einigermaßen klare Verhältnisse herrschen unterdessen beim Thema Ganslberg: Auf Betreiben des Kunstministeriums soll nun doch zügig eine Machbarkeitsstudie für die künftige Nutzung des Areals ausgeschrieben werden. Zuvor hatte es eine Kommunikationspanne zwischen der Stadtspitze und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen gegeben. Bezüglich eines gemeinsamen Gesprächs hatte Putz Ende November im Kultursenat mitgeteilt, dass die Landesstelle gefordert habe, für die Machbarkeitsstudie auch die Standorte der städtischen Museen zu untersuchen. Der zeitliche Aufwand dafür sei enorm, die Ausschreibung müsse durch die Stadt und nicht (wie eigentlich geplant) durch die Koenigstiftung erfolgen.
Gemeinsame Betrachtung von Ganslberg und Koenigsmuseum
Von einem "Missverständnis" sprach daraufhin Kultursenatsmitglied Sigi Hagl (Grüne), die sich auf anderslautende Informationen der Landesstelle berief. Gleiches machte Helmut Radlmeier (CSU/LM/JL/BfL) unter Verweis auf das Kunstministerium geltend. In Folge schaltete sich das Kunstministerium ein, um die Dinge ins Lot zu bringen. Das Ergebnis: Bei der Machbarkeitsstudie gehe es um eine gemeinsame Betrachtung von Ganslberg und Koenigmuseum - und nicht sämtliche Standorte der städtischen Museen.
Auf Anfrage teilte das Ministerium mit: "Die Missverständnisse zwischen der Stadt Landshut und der Landesstelle für nichtstaatliche Museen konnten vollständig ausgeräumt werden. Die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur Entwicklung von Perspektiven für Ganslberg und Koenigmuseum werden vorangetrieben. Wie vereinbart wird sich die Landesstelle selbstverständlich weiterhin an dem Projekt beratend und fördernd beteiligen."
Umfang der Studie geht über Ganslberg hinaus
In der Machbarkeitsstudie soll die Umsetzbarkeit eines Museumskonzepts des Filmemachers und Koenig-Begleiters Percy Adlon geprüft werden. Im Januar, so OB Putz, werde es eine Videokonferenz geben, "um mit allen Beteiligten das weitere Vorgehen abzustimmen". Der Umfang der Studie, so Putz weiter, gehe "nach wie vor" weit über Ganslberg hinaus. "Eben deswegen ist das Gespräch notwendig, um zu klären, ob sich alle Beteiligten darauf verständigen können und nach wie vor zu ihrer Spendenzusage stehen."
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