"Callcenter-Betrüger" aus Landshut: Goldbarren und Bargeld abgezockt

"Callcenter-Betrüger" haben ein Rentner-Ehepaar aus Altdorf im Landkreis Landshut erleichtert.
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Das Bargeld und die Goldbarren, die das Rentner-Ehepaar dem falschen Polizisten übergeben hat, sollten nun futsch sein. (Symbolbild)
Das Bargeld und die Goldbarren, die das Rentner-Ehepaar dem falschen Polizisten übergeben hat, sollten nun futsch sein. (Symbolbild) © Heraeus Holding/Wolfgang Hartmann

Landshut - Erneut ist es sogenannten "Callcenter-Betrügern" am Montag gelungen, von einem Rentner-Ehepaar mehrere Tausend Euro und Goldbarren zu ergaunern. 

Die Betrüger gaben sich als Kriminalbeamte aus

"Carsten Schmid", so der Name des angeblichen Kriminalbeamten, der am Montag bei einem Ehepaar in Altdorf anrief und behauptete, in Altdorf sei eine ältere Dame überfallen worden und am Tatort hätte die Polizei eine Notiz mit der Anschrift des Ehepaares aufgefunden. Der üblichen Vorgehensweise nach konnten die Betrüger in den darauffolgenden Telefonaten das Ehepaar derart einschüchtern, dass die Wertgegenstände und das Bargeld im Bankschließfach nicht mehr sicher seien und deshalb an die Polizei übergeben werden sollten.

Die Polizei sucht Zeugen - haben Sie etwas beobachtet?

Etwa gegen 14 Uhr tauchte schließlich ein unbekannter Mann an der Wohnung des Ehepaares auf. In der Annahme, es würde sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln, übergab man ihm Goldbarren und Bargeld in Höhe eines hohen fünfstelligen Betrages. Die Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern hat die weiteren Ermittlungen zu dem Fall übernommen und sucht Zeugenhinweise. Wer hat am Montag in der Zeit zwischen 9 und 14 Uhr verdächtige Beobachtungen in Altdorf, besonders im Bereich der Konradstraße-Markusstraße-Lunastraße, beziehungsweise im Bereich des Bischof-Sailer-Platzes in Landshut gemacht? Sind an den beiden Örtlichkeiten verdächtige Fahrzeuge oder Personen aufgefallen? Sachdienliche Hinweise gehen an die Kripo Landshut, Telefon 0871/92520, oder jede andere Polizeidienststelle.

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Betrüger agieren trotz Ermittlungserfolgen weiter

Trotz der jüngsten Ermittlungserfolge gegen die zumeist aus dem Ausland agierenden Betrugsbanden warnt das Polizeipräsidium Niederbayern erneut und wiederholt vor dem dreisten Vorgehen der Betrüger. Echte Polizeibeamte werden sich am Telefon niemals nach dem Vermögen, Kontostand oder etwaige Bankschließfächer erkundigen. Man sollte misstrauisch bleiben und das Gespräch sofort beenden, sobald jemand am Telefon die finanzielle Situation auskundschaften möchte. Namen und Anschrift sollten zudem aus dem öffentlichen Telefonbuch entfernt werden.

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6 Kommentare
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  • glooskugl am 21.01.2021 11:53 Uhr / Bewertung:

    Es wird mal Zeit für eine briefliche Kampagne in dieser Angelegenheit. Wo alte Leute wohnen weiß man doch und viele davon haben keine modernen Sachen wie Internet usw.
    Aber lesen können sie alle!!

  • Der wahre tscharlie am 20.01.2021 16:45 Uhr / Bewertung:

    Schon seit längerer Zeit erzählen mir meine Eltern, dass sie auch solche seltsamen Anrufe bekommen, aber sie legen immer gleich wieder auf.
    Als ich letztens mal bei ihnen war, bin ich die Anrufe durchgegangen. Grundsätzlich alles, nennen wir es mal, seltsame Nummer.
    Wie es aber der Zufall wollte, rief wieder so eine Nummer an, ich hob ab und das erste was man nach ca. 1 Sec. hörte, war ein Knacken. Das kennt man eigentlich, wenn eine Verbindung zu jemand anderem hergestellt wird. Auf jedenfall war ein sehr schlecht deutsch sprechender Typ am Telefon und redete irgendwas davon, dass er im Auftrag von Microsoft anrief. Ich sagte nur, vergiß den Schmarrn und legte auf.
    Der Clou ist noch, meine Eltern haben keinen Internetanschluß ect.
    Vermutlich wollte er sich Zugang zur Wohnung verschaffen, um die Leitung zu "überprüfen".

  • Heide Fröttmaninger am 21.01.2021 10:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Wurde das alte Telefonnetz nicht schon vor Jahren abgeschaltet? Da musste man, um weiter telefonieren zu können, einen Router kaufen und einrichten. Oder gilt das nur für Großstädte wie München?

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