Bezirkskulturpreis für Landshuter Kurzfilm-Verein: "Das ist unfassbar schön"
Landshut - Erstmals seit der Einführung seines Kulturpreises zeichnet der Bezirk Niederbayern das Format Kurzfilm aus. In seiner Sitzung Ende Juli stimmte der Kultur-, Jugend- und Sportausschuss des Bezirks Niederbayern unter dem Vorsitz von Bezirkstagsvizepräsident Thomas Pröckl dem Vorschlag der unabhängigen Fachjury zu, die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung dem Verein "Dynamo Kurzfilm" zu verleihen, der jährlich das Landshuter Kurzfilmfestival (LAKFF) veranstaltet.
Presiträgerin freut sich über Auszeichnung
Mit dem diesjährigen Kulturpreis werde eine neue Sparte ausgezeichnet, die ferner dem Verständnis des weiten Kulturbegriffes Rechnung trägt, so Jurymitglied und Leitender Kulturdirektor Maximilian Seefelder. "Der Verein besticht durch Qualität, Netzwerk, Kreativität und Bedeutung seines Schaffens für Landshut und Niederbayern."
Preisträgerin Birgit Horn, die gemeinsam mit Michael Orth das alljährliche LAKFF organisiert, freute sich im Gespräch mit der Abendzeitung sehr über die Auszeichnung.

"Immer ein Nischenprodukt gewesen"
AZ: Das Kurzfilmfestival stand schon einmal kurz vor dem Aus. Wenn es heuer wieder wie schon 2020 pandemiebedingt abgesagt worden wäre, wäre das das Ende gewesen. Vor diesem Hintergrund: Was bedeutet diese Auszeichnung für das Kurzfilmfestival?
BIRGIT HORN: Wir hatten das Kurzfilmfestival 2020 weinend kurz vor knapp abgesagt und haben gewusst, wir müssen 2021 ein Festival machen. Wir haben uns auf das gefährliche Pflaster einer reinen Online-Version gewagt, was für ein Kurzfilmfestival extrem herausfordernd ist. Dass uns dafür hinterher ein Preis verliehen wird und das Thema Kurzfilm damit auch zur Kultur geworden ist, das ist unfassbar schön.
Der Bezirk Niederbayern zeichnet erstmals das Format Kurzfilm aus. Erhält diese Sparte damit die Wertschätzung, die es verdient hat
Absolut. Es ist immer ein Nischenprodukt gewesen. Der Kurzfilm ist oftmals der erste Film eines Filmemachers. Da kann man Florian Henckel von Donnersmarck und Marcus Rosenmüller befragen, die bei uns Preise gewonnen haben. Dass der Kurzfilm so wenig Beachtung findet, ist eigentlich nicht gerechtfertigt. Es ist viel intensiver, wenn man etwas kurz machen muss, als wenn man etwas lang machen kann. Viele denken, es ist kein richtiger Film, aber so ist es nicht.
Preisgeld wird ins nächste Festival investiert
Steht schon fest, was Sie mit dem Preisgeld machen werden?
Wir haben uns ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken darüber gemacht. Aber natürlich werden wir es in das nächste Festival investieren. Die Online-Version ist viel besser angenommen worden, als wir uns das jemals hätten träumen lassen. Das möchten wir fortführen. Das ist natürlich aber auch ein Kostenblock, den wir in den Festivalkosten noch nicht drin hatten. Wir möchten aber nächstes Jahr auf jeden Fall auch wieder live in den Kinos vor Ort sein.
Der Termin steht bereits fest: 27. April bis 8. Mai 2022. Laufen denn schon die ersten Vorbereitungen?
Ja, in der Tat. In der Woche, bevor wir es erfahren haben, haben wir gesagt, wir möchten nicht nur in der Umsetzung des Festivals neue Wege gehen, sondern wir würden auch gerne unser Outfit ändern. Das heißt, wir sind gerade dabei, eine neue Homepage zu erstellen und denken darüber nach, wie der Onlinebereich abgebildet werden soll. Wir haben schon den ersten Teil unseres Teams zusammengetrommelt und ab 1. Oktober freuen wir uns auf die ersten Filmeinreichungen.
Das Kurzfilmfestival präsentiert im Kinopolis open air die Gewinnerfilme der 21. Ausgabe im Rahmen des Kulturfestivals. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von der Jury und dem Publikum aus 228 Filmen in den Wettbewerben ermittelt. Die Filme werden gezeigt am 20. und 21. August ab 20.30 Uhr.
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