Kriminellen geht's an die Kasse: Fahnder stellen Millionen sicher

Insgesamt knapp 30 Millionen Euro aus kriminellen Geschäften internationaler Banden haben bayerische Fahnder im vergangenen Jahr sichergestellt.
Ralph Hub
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Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Justizminister Georg Eisenreich (CSU) stehen zur Vorstellung  des Lagebilds der Organisierten Kriminalität beim Landeskriminalamt neben einem gesprengten Geldautomaten.
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Justizminister Georg Eisenreich (CSU) stehen zur Vorstellung des Lagebilds der Organisierten Kriminalität beim Landeskriminalamt neben einem gesprengten Geldautomaten. © Matthias Balk/dpa

München - Egal ob Drogengeschäfte, Trickbetrug, Menschenhandel oder Geldwäsche: Sobald es sich finanziell lohnt, haben kriminelle Banden ihre Finger im Spiel. Das organisierte Verbrechen hat in Bayern 2019 einen Schaden von rund 63 Millionen Euro angerichtet.

Organisiertes Verbrechen: Der Drogenhandel boomt

"Insbesondere der Handel mit Kokain, Heroin, Cannabis und synthetischen Drogen ist eine der lukrativsten Gewinnquellen des organisierten Verbrechens", betonte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag im Landeskriminalamt in der Maxvorstadt.

Die Banden sind in ganz Europa aktiv, auch wenn Corona-Pandemie und Grenzschließungen den Gaunern das Geschäft zeitweise erschwert haben. Banden, die auf die Sprengung von Bankautomaten spezialisiert sind, so ergaben Ermittlungen der Polizei, kommen überwiegend aus den Niederlanden. 27 Geldautomaten wurden 2019 in Bayern in die Luft gejagt. Beute: rund 900.000 Euro. In diesem Jahr ging die Zahl der Taten zwar um 30 Prozent zurück, doch dafür stieg der Schaden deutlich auf 1,3 Millionen.

"Organisierte Kriminalität agiert grenzübergreifend", betonte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) am Dienstag im LKA. 87 Prozent der Verfahren hätten 2019 internationale Bezüge gehabt. Entsprechend wichtig sei die Zusammenarbeit mit Ermittlern der Nachbarstaaten.

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Clans spielen in Bayern keine große Rolle

Drogen- sowie Wirtschaftskriminalität machten nach Angaben des Innenministeriums je ein Viertel der Verfahren gegen das organisierte Verbrechen aus. Mit deutlichem Abstand folgten Eigentumsdelikte und Schleusungskriminalität. Kriminelle Clans, so Innenminister Herrmann, spielten hingegen im Freistaat weiterhin keine Rolle.

"Die Organisierte Kriminalität ist eine große Bedrohung, die wir auch in Zukunft konsequent bekämpfen", betonte der Innenminister. Die Fahnder beschlagnahmen dabei immer öfter Vermögen aus illegalen Geschäften. "Wir treffen die Täter dort, wo es ihnen besonders weh tut", betont Joachim Herrmann. "Wir nehmen ihnen die Tatbeute." 2019 seien in 27 Verfahren knapp 30 Millionen Euro aus Straftaten sichergestellt worden.

 

 

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2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Johann Bloch am 15.12.2020 22:27 Uhr / Bewertung:

    Nur 30 Millionen? Die italienische Mafia macht jedes Jahr in Bayern Milliardenumsätze.

  • Kadoffesalod am 16.12.2020 12:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Johann Bloch

    Dass die italienische Mafia in Bayern Milliardenumsätze macht ist richtig, allerdings trifft das nur auf gute Jahre zu und die Milliarden beziehen sich auf Lire, nicht auf Euro.

    Die in vielen Medien erfolgenden Behauptungen über Aktivitäten der italienischen Mafia in Bayern sind drastisch übertrieben.

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