Krieg in der Heimat: 60.000 Ukrainer nach Bayern geflüchtet - ein Drittel bleibt

Die SPD im Landtag fordert die Staatsregierung auf, die bisherige Abschiebepraxis auf den Prüfstand zu stellen.
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Zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine gehen nach ihrer Ankunft aus der Ukraine zur Registrierung am Münchner Hauptbahnhof.
Zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine gehen nach ihrer Ankunft aus der Ukraine zur Registrierung am Münchner Hauptbahnhof. © Matthias Balk/dpa/Archivbild

München - Als Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind bislang schon rund 60.000 Flüchtlinge in Bayern angekommen. 

Etwa ein Drittel von ihnen - rund 20.580 - seien bisher in staatlichen und kommunalen Unterkünften untergebracht worden, teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in München mit. Sein Haus hatte die Zahlen zuvor bei den Kreisverwaltungsbehörden abgefragt.

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"Hiervon erfasst sind alle Geflüchteten, die in den ANKER-Einrichtungen und den Anschluss-Unterkünften in den Landkreisen und kreisfreien Städten beherbergt sind. Dazu gehören auch Hotels oder Privatunterkünfte, die von einer Kommune angemietet wurden", erläuterte Herrmann. Nicht berücksichtigt seien die Geflüchteten, die sich selbst eine private Unterkunft gesucht hätten oder bei Verwandten und Bekannten untergekommen seien.

Landtags-SPD: Staatsregierung muss bisherige Abschiebepraxis auf den Prüfstand stellen

Mit Blick auf die Gesamtzahl der bisher angekommenen Menschen betonte Herrmann: "Grob geschätzt kann man nach diesen Zahlen derzeit davon ausgehen, dass rund ein Drittel der bei uns ankommenden ukrainischen Flüchtlinge im Freistaat bleibt." Allerdings hätten noch nicht alle Landratsämter und Kreisverwaltungsbehörden die Zahl der Untergebrachten gemeldet.

Die SPD im Landtag forderte die Staatsregierung auf, die bisherige Abschiebepraxis auf den Prüfstand zu stellen. Es stellten sich derzeit nicht nur Fragen zur Aufnahme ukrainischer Geflüchteter, sondern auch zum Umgang mit Personen, die bereits wieder abgeschobenen wurden und für die eine Wiedereinreisesperre gelte.

Für Menschen, die noch kurz vor dem völkerrechtswidrigen militärischen Angriff auf die Ukraine aus bayerischer Zuständigkeit dorthin abgeschoben wurden, dürften keine Einreise- und Aufenthaltsverbote gelten, sagte die SPD-Abgeordnete Alexandra Hiersemann.

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  • Himbeergselchts am 18.03.2022 18:39 Uhr / Bewertung:

    In unserer Gegend klappt die Aufnahme in Privathaushalten am besten in ländlichen Teilen Südbayerns. Unser Landratsamt tönt, dass genügend Wohnraum zurückgehalten wurde. Ansonsten kommt da gar nix, wie ich von den verschiedenen Koordinatoren lese und höre.
    Eine Kollegin nimmt Verwandte ihrer Nachbarn auf, so sie es aus der Ukraine heraus schaffen. Eine Freundin und ihr Mann räumten die zur Zeit leerstehende Wohnung in ihrem Haus um, statteten den Kühlschrank mit Lebensmitteln aus, überzogen die Betten, legten Handtücher und Wäsche bereit und stellten einen begrüßungsstrauß auf den Tisch. Es kam ein tieftrauriges Ehepaar vietnamesischer Abstammung deren Sohn Soldat in der Ukraine ist. Es ist ein Halbtagsjob, die Formalitäten zu erledigen. Jede/r der beiden hatte einen kleinen Koffer mit dem Nötigsten dabei. Sonst nichts.
    Alle Achtung !

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