Knapp 2000 Euro für zwei: Am Valentinstag fährt ein besonderer Luxus-Zug aus München ab
München - Die Deutsche Bahn hat bekanntlich nicht den besten Ruf. Wie würden Sie also reagieren, wenn Sie zu Valentinstag eine Zugfahrt geschenkt bekämen? Freudensprung oder erstmal nachhaken, was daran ein Geschenk sein soll?
Sonderfahrt zum Valentinstag: Deshalb sind die Preise so hoch
Die gute Nachricht: Der Anbieter der Sonderfahrt ist nicht die verspätungsanfällige Bahn und es ist auch keine 08/15-Zugfahrt. Im Gegenteil.
Luxon, betrieben von RailAdventure aus Pullach, bietet zum Tag der Verliebten (Freitag, 14. Februar) eine Spezialfahrt ab München an. Um es gleich vorwegzunehmen: Die exklusive Tour mit sehr limitierter Platzzahl ist nicht vom Deutschlandticket gedeckt. Pro Person kostet das Erlebnis stolze 990 Euro. Mal zwei, also knapp 2000 Euro.
Kulinarik auf Schienen: Mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneter Koch aus München übernimmt
Die AZ wollte es genauer wissen. Wie kommt dieser hohe Preis zustande? Milena Antolí, verantwortlich fürs Marketing von Luxon, teilt mit: "Der Preis setzt sich jeweils zur Hälfte aus den Fahrtkosten und dem Catering an Bord zusammen." Die Fahrtkosten ergäben sich "aus den Gebühren für die Trasse, Energie, Lokomotive, dem Zugpersonal und so weiter".

Die Kulinarik auf Schienen übernimmt demnach der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Tohru Nakamura aus München (Tohru in der Schreiberei). Er werde ein Acht-Gänge-Menü servieren. Inklusive Champagner als Aperitif und Weinen zum Essen. Unter anderem soll es Kaviar und Kalbsbäckchen geben, so ist es auf der Homepage aufgeführt.
Am Münchner Hauptbahnhof geht's los – das ist die Route
Nur bis zu 20 Personen könnten dabei sein, etwa die Hälfte der Plätze seien schon vergeben, so Antolí kürzlich.
Was sie nicht verraten will: die Route. Startpunkt ist zwar um 17 Uhr am Hauptbahnhof und es soll durchs Voralpenland gehen (Rückkehr in München um 22.30 Uhr). Doch: "Die weitere Route ist auch für die Gäste eine Überraschung, sodass wir das hier natürlich nicht verraten möchten."
Der Zug ist "ein Stück Eisenbahngeschichte"
Auf der Homepage findet sich auch keine Einschränkung, denn dort wird erklärt: "Wir können im Prinzip überall fahren, wo Schienen liegen." So oder so: Den Sonnenuntergang könne man im Panorama-Deck genießen.
Die Sprecherin lässt zudem wissen: "Bei einer Valentinstagsfahrt in den vergangenen Jahren war auch schon mal ein Verlobungsring im Dessert versteckt – das Servicepersonal unterstützt hier gerne."
Nun ja, wenn dafür dann noch Geld übrig ist beim Ticketpreis für zwei. Luxon führt nach eigenen Angaben pro Jahr etwa 50 Fahrten durch, es seien meist "Exklusivbuchungen". Ein aktuelles Beispiel: Eine Gruppe Unternehmer sei so nach Davos zum Weltwirtschaftsforum gereist.
Das Gefährt ist eigenen Angaben zufolge "ein Stück Eisenbahngeschichte". Die damalige Deutsche Bundesbahn habe in den 60er Jahren für das Trans-Europ-Express-Netz fünf Domecar-Wagen gekauft – aus einem davon wurde der Luxon – "aber mit dem Komfort und der Technik von heute".
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