Keine Angst vor Bayerns Wölfen

Im Freistaat wurde heuer bereits drei Mal ein Wolf nachgewiesen. Hier geben Experten Tipps für den Fall, dass Sie plötzlich einem der Beutegreifer gegenüberstehen.
Natalie Kettinger |
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Dieses Foto schoss ein Spaziergänger in der Nähe von Oberstdorf. Nun ist es amtlich: Das abgebildete Tier ist ein Wolf.
privat Dieses Foto schoss ein Spaziergänger in der Nähe von Oberstdorf. Nun ist es amtlich: Das abgebildete Tier ist ein Wolf.

Augsburg - Nun ist auch die dritte Wolfssichtung innerhalb dieses Jahres im Freistaat bestätigt: Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg teilte am Mittwoch mit, dass es tatsächlich Canis lupus war, der Ende Mai südlich von Oberstdorf im Allgäu beobachtet wurde. Eine genetische Analyse von Speichelspuren des Beutegreifers habe dies bestätigt.

Das Tier stammt demnach aus einer Population in den Südwestalpen, also aus der Schweiz, Italien oder Frankreich. Weitere Untersuchungsergebnisse werden in den nächsten Wochen erwartet.

Erst im April war bei Dorfen ein Wolf gesichtet worden, kurz zuvor hatte ein Artgenosse bei Brannenburg eine Hirschkuh gerissen. Ob es sich um dasselbe oder mehrere Tiere handelt, ist noch unklar. Sicher ist jedoch: Der Wolf – eigentlich ein bayerischer Ureinwohner, der jedoch seit 1882 als ausgerottet galt – ist zurück.

Grund genug für ein paar Verhaltenstipps für den Fall, dass Sie plötzlich vor einem Vierbeiner stehen, der irgendwie aussieht wie ein Schäferhund, aber irgendwie eben auch nicht. Zumal Wölfe zwar mit Vorsicht auf den Anblick von Menschen reagieren, aber nicht zwangsläufig sofort die Flucht ergreifen. Deshalb:

* Haben Sie Respekt vor dem Tier, raten die Wolfs-Experten des LfU.

* Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.

* Falls sie einen Hund dabei haben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.

* Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie deutlich auf sich aufmerksam: Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig eindeutig bemerkbar.

* Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher!

* Füttern Sie das Tier nicht. Wölfe lernen sonst schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.

* Erschrecken Sie nicht, wenn Sie Isegrim nachts an ihrem Haus vorbeischleichen sehen! Wölfe passen sich häufig an die Aktivitäten des Menschen an. Liegt eine Siedlung in ihrem Revier, werden sie diese tagsüber meiden. Im Schutz der Dunkelheit kann es aber durchaus vorkommen, dass sie sich – ähnlich wie Rehe und Füchse – bewohnten Häusern nähern.

Was Sie sonst noch über die streng geschützten Tiere wissen sollten: Zwar können auch Wölfe die Tollwut übertragen. Diese Krankheit wurde in Bayern seit 2001 jedoch nicht mehr nachgewiesen. Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland im Jahr 1996 hat es keinen Angriff auf einen Menschen gegeben. Zwischen 2007 und 2009 starben allerdings 45 Deutsche an Insektenstichen und seit 1989 gab es hierzulande 40 tödliche Hunde-Attacken.

 

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