Katwarn, NINA, Sirenen: Bayernweiter Probealarm am Donnerstag

Am Donnerstag (12. Mai) wird bayernweit Probealarm ausgelöst. Die Katwarn- und NINA-App werden ebenfalls getestet, auch Sirenen heulen. Gefahr besteht allerdings nicht.
von  AZ
In München wurden sie mit der Zeit abgebaut, in anderen Teilen Bayerns gibt es aber noch Sirenen. (Symbolbild)
In München wurden sie mit der Zeit abgebaut, in anderen Teilen Bayerns gibt es aber noch Sirenen. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

München - Warntag in Bayern: Am Donnerstag (12. Mai) werden im gesamten Freistaat wieder Sirenen und andere Warnsysteme getestet. Pünktlich um 11 Uhr werden die Sirenen eine Minute lang heulen. Damit holt Bayern den Probealarm nach, der vor zwei Monaten landesweit abgesagt wurde. 

Im Landkreis München erfolgt die Sirenenwarnung lediglich in den Gemeinden Ottobrunn und Neubiberg – zudem ertönt eine private Sirene der Firma Merck Schuchardt in Hohenbrunn.

Probealarm: Katwarn und NINA lösen aus

Doch nicht nur die Sirenen heulen am 12. Mai. Am Warntag wird auch die Funktionsfähigkeit der Katastrophenwarn-Apps KATWARN und NINA getestet.

Neben dem Testen der verschiedenen Warnsysteme geht es beim Probealarm auch darum, die Bevölkerung auf die Bedeutung des Sirenensignals hinzuweisen. Er soll die Bevölkerung dazu veranlassen, "anlässlich schwerwiegender Gefahren für die öffentliche Sicherheit auf Rundfunkdurchsagen zu achten", teilt das Bayerische Innenministerium mit.

Warntag: Keine Sirenen in München – das ist der Grund

Auch der Termin für den bundesweiten Probealarm 2022 steht bereits fest – der deutschlandweite Warntag ist am 8. September 2022 geplant.

Im Münchner Stadtgebiet wird es übrigens weder am 12. Mai noch am 8. September Sirenen zu hören geben. Der Grund ist ganz einfach: Mittlerweile gibt es in München keine Sirenen mehr, sie wurden alle mit der Zeit abgebaut.

Wegen Ukraine-Krieg: Warntag im März abgesagt

Der Probealarm war ursprünglich schon für März vorgesehen, wurde allerdings wegen des Kriegs in der Ukraine verlegt. So sollte damals eine zusätzliche Verunsicherung der Bevölkerung vermieden werden.

Warntag 2020 zeigte massive Mängel

Im Jahr 2020 hatte der Warntag von Bund und Ländern massive Mängel beim Katastrophenschutz-System – auch im Freistaat – offengelegt. In einigen Orten gab es keine Sirenen, weil diese in den vergangenen Jahrzehnten abgebaut worden waren. Viele Menschen wunderten sich, dass nichts zu hören war. Und die alternativ eingesetzten Smartphone-Apps funktionierten ebenfalls nicht überall.

Das Bundesinnenministerium in Berlin bezeichnete den Probealarm damals als "fehlgeschlagen", der Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe musste später gehen. Im vergangenen Jahr wurde der Warntag dann abgesagt.

Sirenen sollen wieder installiert werden

Zudem gab es 2021 weitere Diskussionen über Mängel bei den Warnsystemen im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe in Westdeutschland. Insbesondere das Fehlen von Sirenen wurde thematisiert. Denn nach dem Ende des Kalten Krieges wurden viele Sirenen demontiert, beispielsweise auch in München, weil sie für unnötig betrachtet wurden.

Der Abbau von Sirenen wurde mittlerweile in Deutschland als Problem erkannt. Nun sollen wieder neue Lautsprecher installiert werden. Bayerns Innenministerium hat angekündigt, die Zahl der Sirenen auf rund 26.000 verdoppeln zu wollen.

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