Japankäfer: Quarantäneschädling in Bayern gefunden
Lindau - In der Schweiz und in Baden-Württemberg wurde er schon entdeckt, jetzt ist er auch in Bayern angekommen: der Japankäfer. Da es sich bei dem Insekt um einen Quarantäneschädling handelt, ruft die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) dazu auf, weitere Funde zu melden.
Quarantäneschädling in Bayern entdeckt: Sorge um Japankäferbefall
Wie die LfL mitteilte, wurde der Käfer in einer Falle bei Lindau entdeckt. Dass es sich dabei wirklich um den Japankäfer handelt, wurde bereits durch ein amtliches Labor bestätigt. Der Käfer, in der Fachsprache auch als Popillia japonica bekannt, ist ein meldepflichtiger Quarantäneschädling. Das bedeutet, dass der Käfer aus dem Ökosystem ferngehalten werden soll, da er sonst großen Schaden an den verschiedensten Pflanzen und Kulturen anrichten kann. Da es in Deutschland an natürlichen Fressfeinden fehlt und wegen "seiner starken Vermehrungs- und Ausbreitungsfähigkeit kann der Japankäfer an vielen Ackerkulturen, Waldbaumarten, Obst- und Weinanlagen, aber auch für Zierpflanzen und Privatgärten großen Schaden verursachen", heißt es laut LfL.
Nach Funden in der Schweiz und Italien: Japankäfer-Fallen in Bayern aufgestellt
In mehreren Regionen wurden von der LfL präventiv Fallen aufgestellt, um das Auftreten des Käfers in Bayern zu überwachen. Der erste Käfer-Fund liegt in der Nähe der Autobahn A96. Die Autobahn führt Richtung Süden durch die Schweiz und Italien, wo es bereits zu einem starken Befall mit dem Japankäfer kam. Die Fallen wurden nah an den befallenen Gebieten platziert, um mitgereiste Käfer möglichst kurz hinter der Grenze abzufangen. Die nächstgelegene bekannte kleinere Befallszone liegt in Zürich und ist mehr als 100 Kilometer Luftlinie vom Fundort in Bayern entfernt. Allerdings führt die A1 von dort führt auch auf die A96.
Quarantäneschädling in Bayern: Erstmal keine weiteren Maßnahmen notwendig
Man geht davon aus, dass sich der Käfer, ohne menschliche Ausbreitungshilfe, unter durchschnittlichen europäischen Bedingungen nur 1,5 bis 5 km pro Jahr ausbreiten kann. Deshalb kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem gefangenen Käfer um einen einzelnen, aus anderen Ländern mitgereisten Käfer handelt, so die LfL. Um das zu überprüfen, stellt die Landesanstalt jetzt im Umkreis von einem Kilometer um die Falle herum weitere Fallen mit Lockstoffen auf. Man gehe derzeit nicht davon aus, weitere Käfer zu fangen, weswegen keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Japankäfer in Bayern: Weitere Funde melden
Die LfL ruft die Bevölkerung jedoch weiterhin zur Meldung von Japankäfer-Funden auf. Das Insekt könne allerdings leicht mit anderen, nicht meldepflichtigen und harmlosen einheimischen Käfern verwechselt werden. Daher kam es bisher schon zu etlichen Falschmeldungen. Um diese zu reduzieren, bittet die LfL, die Funde bzw. die gemachten Fotos vor der Meldung mit den Bildern auf der LfL-Homepage zu vergleichen.
"Wenn Sie sicher sind, dass es sich bei Ihrer Sichtung um einen Japankäfer handelt, dann melden Sie diesen bitte unter Popillia@lfl.bayern.de mit Foto und Angabe des Fundorts. Die Käfer fangen Sie nach Möglichkeit bitte lebend ein und lassen Sie, wenn es sich um eine Verwechslung handelt, wieder frei", heißt es.
So erkennen Sie den Schädling
Auf ihrer Website erklärt die LfL, woran man den Japankäfer erkennt: "Der Käfer besitzt ein metallisch-grün schimmernden Halsschild sowie braune Flügeldecken und ist nur etwa einen Zentimeter groß. Er ähnelt dadurch dem in Deutschland häufig vorkommenden heimischen Gartenlaubkäfer und kann bei flüchtigem Hinsehen leicht mit diesem verwechselt werden. Anders als der Gartenlaubkäfer besitzt der Japankäfer aber deutlich erkennbare weiße Haarbüschel seitlich am Körper unterhalb der Flügeldecken und am Hinterleib."
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