Insolvente Wohnbau-Genossenschaft Maro aus Bayern: Millionen für die Rettung benötigt

Aus Zeitdruck muss die Maro-Genossenschaft das Insolvenzverfahren an eine Rechtskanzlei abgeben. Wie der zukünftige Finanzierungsplan aussehen soll.
Maximilian Neumair |
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In Andechs baut Maro seit dem Sommer 2022 ein Mehrgenerationen-Projekt.
In Andechs baut Maro seit dem Sommer 2022 ein Mehrgenerationen-Projekt. © KlartextPR

München - Die Maro Genossenschaft für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen eG (Maro) hat ihren Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zurückgezogen, um stattdessen in einem Regelinsolvenzverfahren die Sanierung über einen Insolvenzplan zu erreichen.

Das heißt, dass die Geschäftsführung der Genossenschaft nicht länger selbst die Finanzhoheit behält, sondern die Kontrolle an einen Insolvenzverwalter abgibt: In diesem Fall ist es Rechtsanwalt Ivo-Meinert Willrodt von der Kanzlei der Pluta Rechtsanwalts GmbH.

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Der Grund für den Verfahrenswechsel begründet das Unternehmen mit dem "hohen zeitlichen Druck, der auf allen Beteiligten gelegen hat". Die eigenständige Erstellung eines langfristig tragfähigen Insolvenzplans konnte demnach nicht rechtzeitig abgeschlossen werden. Die Maro betreibt 18 Genossenschaftsbauten in Oberbayern mit sozialer Ausrichtung. Aus Kostengründen müsse die Verwaltung auf ein kleineres Kernteam zusammengeschrumpft werden.

"Es bleibt aber unverändert bei dem Ziel, die Maro-Genossenschaft mit ihren besonderen Wohnformen in überwiegenden Teilen zu erhalten", so Insolvenzverwalter Willrodt. Weiter sagt er: "Es wird derzeit mit den aktuellen und neuen Banken über die Ablöse der gekündigten Darlehen verhandelt, um ein langfristig tragfähiges Finanzierungskonzept zu ermöglichen."

In Wolfratshausen hat Maro jüngst ein Mehrgenerationen-Projekt eröffnet.
In Wolfratshausen hat Maro jüngst ein Mehrgenerationen-Projekt eröffnet. © KlartextPR

In einer Rettungsaktion hat Maro bereits 1,3 Millionen Euro an Unterstützungszusagen bekommen. Das entspricht etwa einem Viertel des Bedarfs, um die Bauprojekte in Wolfratshausen, Andechs und Wielenbach fertigstellen zu können. Dieser Betrag ist laut Maro inzwischen auf 1,7 Millionen Euro gestiegen.

"Ein zusätzlicher Beitrag von Mitgliedern und Freunden der Maro ist unverändert der wesentliche Bestandteil des Insolvenzplans", sagt Inge Schmidt-Winkler, Vorstand der Maro-Gesellschaft. Allerdings sind diese reine Absichtserklärungen und rechtlich nicht bindend. Ausgelöst wurde das Insolvenzverfahren durch eine zurückgezogene Zusage einer Gruppe von Banken.

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2 Kommentare
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  • am 30.05.2024 19:10 Uhr / Bewertung:

    Der Insolvenzverwalter wird, nachdem er sich den Rachen gefüllt hat, die Gesellschaft sauber filetieren und dann verhökern. Die Schulden landen beim Steuerzahler.

  • FredC2 am 30.05.2024 17:22 Uhr / Bewertung:

    Interessant wäre zu wissen, welche Bank(en) zugesagt hatten, uns natürlich den Grund für die Absage.

    Es gibt ja speziell eine Bank in der Nähe bzw. jenseits der südlichen Landesgrenze , die schon öfters in der Presse war wegen ähnlichem Vorgehen.

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