In drei Gemeinden fällt Mariä Himmelfahrt weg

Am 15. August ist Bayern zweigeteilt. Denn Mariä Himmelfahrt ist nur in überwiegend katholischen Gemeinden Feiertag.
von  dpa

Am 15. August ist Bayern zweigeteilt. Denn Mariä Himmelfahrt ist nur in überwiegend katholischen Gemeinden Feiertag. Mancherorts müssen sich die Einwohner jetzt umstellen: Der Feiertag fällt bei ihnen weg, anderswo muss dagegen bald nicht mehr gearbeitet werden.

München -  Drei Gemeinden in Bayern feiern heuer zum letzten Maria Himmelfahrt als gesetzlichen Feiertag – im kommenden Jahr ist der 15. August ein ganz normaler Werktag für sie. Sieben Kommunen im Freistaat dagegen dürfen sich im kommenden Jahr über einen zusätzlichen freien Tag freuen. Der Grund: Beim Zensus 2011 haben sich in diesen Gemeinden Verschiebungen bei der Religionszugehörigkeit ergeben, wie eine Sprecherin des Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung mitteilte.

Ein gesetzlicher Feiertag ist Mariä Himmelfahrt nur in den rund 1700 Städten und Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung, vor allem in Ober- und Niederbayern, aber auch in der Oberpfalz, in Schwaben und Unterfranken. In evangelisch geprägten Gegenden wie rund um Nürnberg wird normal gearbeitet und die Geschäfte haben geöffnet.

Beispiel Speichersdorf im Landkreis Bayreuth. Im kommenden Jahr ist der 15. August ein normaler Werktag: „Es war absehbar, dass die Feiertagsregelung bei uns kippt“, sagte Bürgermeister Manfred Porsch. In den vergangenen Jahren habe die Kommune einen großen Zuzug von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion verzeichnet; das seien überwiegend evangelische Christen gewesen.

Mariä Himmelfahrt:

Gerade die Katholiken in den Ortsteilen der Gemeinde bedauerten diese Entwicklung, da ihnen dieses Fest sehr wichtig sei, sagte Porsch. „Aber die Regelung ist nun einmal so in Bayern.“ Gleiches gilt für Baiersdorf nahe Erlangen und für Memmingerberg (Landkreis Unterallgäu). Auch hier fällt der Feiertag im nächsten Jahr, weil es dort inzwischen mehr Protestanten als Katholiken gibt.

In Walsdorf (Landkreis Bamberg) dagegen öffnen heuer zum letzten Mal Behörden und Geschäfte am 15. August. „Die Beschäftigten freuen sich“, sagte der Geschäftsleiter der Gemeinde, Andreas Geck. Die Gewerbetreibenden seien zwar etwas traurig. „Aber das ist zu verschmerzen“, meinte Geck.

Feiertagsruhe herrscht am 15. August 2014 auch im unterfränkischen Geiselwind, während in diesem Jahr noch normal gearbeitet wird. Rund 2400 Einwohner hat die Gemeinde, nach dem aktuellen Zensus sind die Katholiken dort in der Mehrheit – und bescheren allen Bürgern einen Feiertag. Über einen zusätzlichen Feiertag können sich auch Maßbach (Landkreis Bad Kissingen), Sulzdorf an der Lederhecke (Landkreis Rhön-Grabfeld), Thüngen (Landkreis Main-Spessart), Gochsheim (Landkreis Schweinfurt) und Leipheim (Landkreis Günzburg) freuen.

Maria als strahlende Königin, die in den Himmel aufgenommen wird - dieses Bild ziert viele katholische Kirchen in Bayern. Am Donnerstag wird das Fest vielerorts mit Lichterprozessionen und der Weihe von Kräuterbuschen gefeiert. Eine der größten Prozessionen soll wieder im schwäbischen Ziemetshausen in der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild sein, wo der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst abends zum Pontifikalamt an der Mariengrotte erwartet wird.

 

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