„Identitäre Bewegung“ durchzieht den Freistaat

Die rechtsextreme Gruppierung wird in Bayern immer aktiver. Kürzlich hat sie im Landkreis Rosenheim einen neuen Ortsverband gegründet – im Lokal des örtlichen AfD-Vorsitzenden.
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Die „Gruppe Mangfalltal“ postet ein Bild ihrer Gründungsversammlung bei Facebook. Auf dem Bild ist das Nebenzimmer des Gasthauses des AfD-
Vorsitzenden Franz Bergmüller zu erkennen.
ho Die „Gruppe Mangfalltal“ postet ein Bild ihrer Gründungsversammlung bei Facebook. Auf dem Bild ist das Nebenzimmer des Gasthauses des AfD- Vorsitzenden Franz Bergmüller zu erkennen.

Rosenheim – Für die Verbreitung ihrer reaktionären und fremdenfeindlichen Inhalte nutzen sie überwiegend das Internet, ihre Zielgruppe sind junge Menschen – und genau das macht sie so gefährlich: die „Identitäre Bewegung“.

Die rechtsextreme Gruppierung hat ihren Ursprung in Frankreich und ist von dort schleichend nach Deutschland und Österreich geschwappt. 2012 wurde sie als Facebook-Gruppe in Deutschland gegründet – die Zahl ihrer Anhänger wächst seitdem rasant, auch in Bayern. Seit einigen Monaten ist zu beobachten, dass sie vor allem im oberbayerischen Raum eine Szene rund um die Gruppierung bildet.

Rechter Stammtisch im Lokal des AfD-Chefs

Ein aktuelles Beispiel gibt es aus dem Landkreis Rosenheim. Dort hat sich kürzlich eine neue Ortsgruppierung der „Identitären Bewegung“ gegründet. Ihr Name: „Gruppe Mangfalltal“. Das Gründungslokal: das Wirtshaus des Rosenheimer AfD-Vorsitzenden Franz Bergmüller. Auf eine AZ-Anfrage antwortet Bergmüller nicht.

Lesen Sie hier den AZ-Kommentar zum Thema: "Genau hinschauen"

Gegenüber dem Internet-Portal „aib-stimme.de“ hat er allerdings behauptet, nicht gewusst zu haben, wem er da sein Nebenzimmer vermietet hat. Er selbst habe den Saal nicht betreten. Außerdem gebe es mit den „Identitären“ keine Zusammenarbeit.

Aber stimmt das so? Wie die „SZ“ berichtet, hat der Vorsitzende des bayerischen AfD-Landesverbandes, Petr Bystron, vor einigen Wochen bei einer AfD-Kundgebung in Geretsried ausdrücklich auch die Mitglieder „Identitären Jugend“ begrüßt, die bei der Veranstaltung anwesend waren. Die „Identitäre Bewegung“ ist in den vergangenen Monaten immer öfter im Raum Oberbayern in Erscheinung getreten.

So sind sie im bayerisch-österreichischen Grenzort Freilassing Ende vergangenen Jahres mehrmals unter dem Motto „Wir sind die Grenze“ aufmarschiert und haben mit österreichischen „Identitären“ die Schließung der Grenzen gefordert. Laut „SZ“ ist die neu gegründete „Mangfallgruppe“ ebenfalls schon recht aktiv – vor allem im Berchtesgadener Land.

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