ICE-Strecke zeitweise gesperrt: Ursache für massive Zugausfälle in Bayern bekannt
München/Nürnberg/Erfurt - Die erheblichen Störungen im Bahnverkehr in Bayern nach einem Kabelbrand am Mittwoch in München beschäftigen auch die Polizei. Man gehe von Brandstiftung aus und ermittle in alle Richtungen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.
Die Notfallstelle der Deutschen Bahn schlug am Mittwoch gegen 5.40 Uhr morgens bei der Bundespolizei Alarm. In einem Schacht mit Glasfaserkabel in Obermenzing brannte es. Als ein Techniker eintraf, waren die Flammen bereits erloschen.
Sachbeschädigung oder Brandanschlag?
Die Deutsche Bahn sprach in einer ersten Mitteilung von einem Brandanschlag. Den Begriff verwendet das Polizeipräsidium am Donnerstag nicht. "Es wird wegen Sachbeschädigung ermittelt", sagte Polizeisprecher Christian Drexler. Es gebe Hinweise, wonach der Brand mit Absicht herbeigeführt worden sein könnte. In den vergangenen Jahren gab es eine ganze Reihe von Brandanschlägen auf Infrastruktureinrichtungen in und um München. Die in der Serie ermittelnde "EG Raute" sieht nach derzeitigem Ermittlungsstand keine Verbindung zu der Serie, hieß es am Donnerstag.
Der Kabelbrand in Obermenzing habe zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr in ganz Süddeutschland geführt, teilte die DB mit. Die Leit- und Sicherungstechnik war betroffen. Das Problem hatte für etwa fünf Stunden zwischen 15 und 20 Uhr bestanden.
ICE- und Regionalstrecke betroffen – 3042 Minuten Verspätung
Unter anderem war die ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt zeitweise gesperrt, weil durch die Störung die Signale auf Rot sprangen und keine Züge mehr in bestimmte Streckenabschnitte einfahren konnten. Zudem konnten Lokführer mancherorts nur mehr auf Sicht fahren. Nach Angaben der DB kam es zu Zugausfällen, andere Züge mussten umgeleitet werden. Insgesamt liefen 3042 Minuten Verspätung im Bahnbetrieb auf. Tausende Fahrgäste kamen nach Angaben des Unternehmens nur mit Verspätung am Ziel an. Einige ICE seien komplett ausgefallen.
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