Hochwasser: Sylvensteinspeicher schwoll in kurzer Zeit massiv an

Der Sylvensteinspeicher reguliert auch den Wasserstand in der Isar – und hat bei Hochwasserlagen eine wichtige Funktion für München. Beim Starkregen am vergangenen Wochenende schwoll der Wasserstand im Stausee innerhalb kurzer Zeit massiv an.
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Der Sylvensteinspeicher reguliert den Abfluss in der Isar und hat damit herausragende Bedeutung für den Ballungsraum München bis Landshut.
Der Sylvensteinspeicher reguliert den Abfluss in der Isar und hat damit herausragende Bedeutung für den Ballungsraum München bis Landshut. © imago images / Westend61

München/Lenggries - Beim Hochwasser am vergangenen Wochenende seien binnen 24 Stunden 160 Liter pro Quadratmeter niedergegangen, sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). An der Isar seien es 90 Liter gewesen und 130 im Bereich des Inns. Alleine der Sylvensteinspeicher an der Isar, der unter anderem München schützt, sei über Nacht zur Hälfte vollgelaufen.

Der Speichersee ist wichtig für den Pegelstand in München – das zeigte er auch dieses Mal. Denn der Speicher reguliert den Abfluss in der Isar und hat damit herausragende Bedeutung für den Ballungsraum München bis Landshut. In Zeiten der Trockenheit hat der Speicher zudem auch die gegenteilige Funktion: Dank der Wasserzugabe aus dem Sylvensteinspeicher führt die Isar auch an Hitzetagen jederzeit genügend Wasser.

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Sylvensteinspeicher schützt München vor starkem Hochwasser

Wie der "Münchner Merkur" berichtet, wurde durch die kontrollierte Ablassung von Wasser ab Sonntag der Isarpegel in München noch vergleichsweise niedrig gehalten. Durch das Rückhaltevolumen des Sylvensteinsees flossen durch die Stadt "nur" 371 Kubikmeter Wasser pro Sekunde – ohne wären es um die 830 Kubikmeter gewesen.

Umweltminister Glauber betonte, dass man sich darüber im Klaren sein müsse, dass es in den nächsten Jahren noch mehr derlei Starkregenereignisse geben werde. Glauber machte dafür die "klimatischen Veränderungen" verantwortlich. Sie führten dazu, dass sich Regenwolken stärker vollsaugten und weniger bewegten.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber von den Freien Wählern.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber von den Freien Wählern. © Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Sylvensteinspeicher wurde erst 2020 saniert

Der Freistaat will daher bis 2040 vier Milliarden Euro für den Hochwasserschutz in Bayern bereitstellen. Mit dem Geld - im Schnitt 200 Millionen Euro pro Jahr - sollten Baumaßnahmen finanziert werden, die die Menschen im Freistaat besser vor Flutkatastrophen schützten, sagte am Dienstag ein Sprecher des Umweltministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München.

Der Sylvensteinspeicher in der Gemeinde Lenggries wurde 1959 fertiggestellt. Er kann bei maximaler Füllung rund 125 Millionen Kubikmeter Wasser fassen. Die Bedeutung einer gezielten Steuerung der Wassermenge für die Isaranlieger wurde unter anderem bei den Hochwasser-Ereignissen der Jahre 1999, 2005 und 2013 deutlich.  Für rund zwölf Millionen Euro wurden 2020 verschiedene Erneuerungen an dem Bauwerk durchgeführt, etwa an den beiden Auslässen des Stausees – die haben sich nun erneut bewährt.

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