Hochwasser-Gebiete: Gesundheitsgefahr in Badeseen

Die Lage in den überschwemmten Gebieten entspannt sich. Vom Landesamt für Gesundheit gibt es dennoch eine schlechte Nachricht: In den Hochwassergebieten gefährden Kolibakterien den Badespaß.
von  az

Erlangen/Deggendorf – Die Aufräumarbeiten in den bayerischen Hochwassergebieten laufen auf Hochtouren, der Verkehr normalisiert sich und auch die Donau ist wieder für den Schiffsverkehr freigegeben. Doch es gibt auch weiter schlechte Nachrichten: Das Landesamt für Gesundheit LGL rät wegen gesundheitlicher Risiken vom Schwimmen in vielen Badeseen in den bayerischen Hochwassergebieten ab. „Ich würde empfehlen, in den betroffenen Regionen noch nicht in den Seen zu baden“, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit (LGL) in Erlangen.

Nach Starkregen oder Hochwasser bestehe die Gefahr, dass von Äckern Gülle in die Seen geschwemmt werde. Kolibakterien könnten dann zu Magen-Darm-Erkrankungen führen. Anfällig seien besonders kleine Kinder und ältere Menschen. Schwimmer sollten sich in jedem Fall vor dem Baden über die Wasserqualität informieren.

Die Verkehrslage normalisiert sich dagegen nach der Hochwasserkatastrophe im Freistaat immer weiter. Der letzte noch gesperrte Abschnitt auf der Autobahn 3 bei Deggendorf wurde am Wochenende wieder freigegeben, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Auch die Lage auf den Flüssen entspannte sich zusehends. Zwischen Regensburg und Passau ist die Donau mittlerweile wieder voll in beide Richtungen befahrbar. Lediglich auf Bayerns Bahnstrecken gibt es noch größere Behinderungen. Gesperrt sind derzeit vor allem noch die Strecke von München über Rosenheim und Salzburg nach Wien sowie die Verbindung von München über Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald nach Innsbruck. Hier rechnet die Bahn sogar noch mit einer Sperrung bis zum 25. Juni.

Das Umweltministerium hat derweil Kritik aus Passau widersprochen, dass die Stadt nicht ausreichend vor dem Ausmaß der Katastrophe gewarnt worden sei.

Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) nannte die Spendenbereitschaft der Bayern vorbildlich. Bis zum Wochenende sei bereits deutlich mehr als eine halbe Million Euro eingegangen. Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) begrüßte die Unterstützung von Banken, die Hochwasseropfern günstige Kredite geben.

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Die Spendenbereitschaft ausnutzen wollten dagegen Diebe und Jugendliche in Niederbayern. An einer Tankstelle in Frontenhausen (Kreis Dingolfing-Landau) wurden am Freitag mehrere Kisten und Tüten mit Sachspenden für Flutopfer gestohlen, wie die Polizei mitteilte. Die Täter konnten jedoch geschnappt und die Beute zurückgebracht werden. In Viechtach (Kreis Regen) gaben sich drei Jugendliche als Spendensammler aus und versuchten, sich Geld angeblich für die Flutopfer zu erschwindeln. Sie hatten weder eine Sammelbescheinigung, noch hatte die örtliche Realschule zu einer Sammelaktion aufgerufen, wie die Betrüger angegeben hatten. Nachdem eine Anwohnerin misstrauisch geworden war, verschwanden die drei unerkannt.

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