Das Helferland
Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über die Solidarität der Bayern.
München - Es sind Bilder, die einfach Freude machen: Junge Leute, in Gummistiefeln und mit Schaufeln in der Hand, packen an. Sie helfen beim Aufräumen der Hochwasser-Schäden, ohne etwas dafür bezahlt zu bekommen. Einfach so, weil andere Menschen in Not sind. In Passau, in Deggendorf, überall, wo Hilfe notwendig ist.
Wer nicht selbst mitarbeiten kann, tut trotzdem etwas. Spenden zum Beispiel. Die AZ-Aktion „Münchner helfen“, mit der wir Hochwasser-Opfer unterstützen, wird ein großer Erfolg. Von Fünf-Euro-Beträgen, die Kinder aus ihrem Taschengeld bestreiten, bis zu 4000 Euro-Spenden von namhaften Unternehmen ist alles dabei. Dafür möchte ich mich schon jetzt herzlich bei den AZ-Lesern bedanken. Und Sie bitten, weiterhin großzügig zu sein. Ganz Bayern, so scheint es, rückt in diesen Wochen zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Was für ein Phänomen! Klagen Kulturpessimisten nicht immer darüber, wie egoistisch die Gesellschaft geworden sei, jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, ohne Mitgefühl? „Nächstenliebe“ – ein Wort nur für Predigten und Sonntagsreden?
Von wegen. Die Bilder aus den Hochwassergebieten sagen etwas anderes. Sie beweisen, dass wir auch heute zu Solidarität fähig sind. Vielleicht auch aus einem Gefühl der Dankbarkeit heraus: Ich habe Glück gehabt, mir geht es gut. Von diesem Glück gebe ich anderen etwas zurück.
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