HNO-Arzt findet zehn Globuli im Ohr einer Vierjährigen

"Homöopathie wirkt: Dummheit potenziert sich" twitterte ein HNO-Arzt aus Weilheim - nachdem er im Ohr einer Vierjährigen zehn Globuli-Kügelchen gefunden hat. Die Eltern hatten diese dem Kind in den Gehörgang gestopft.
von  Julia Sextl
Ein Kind mit Ohrenentzündung in einer HNO-Praxis. In Weilheim hatte ein Arzt zehn Globuli-Kügel im Gehörgang einer Vierjährigen entdeckt. (Symbolbild)
Ein Kind mit Ohrenentzündung in einer HNO-Praxis. In Weilheim hatte ein Arzt zehn Globuli-Kügel im Gehörgang einer Vierjährigen entdeckt. (Symbolbild) © imago/dpa

"Homöopathie wirkt: Dummheit potenziert sich" twittert ein HNO-Arzt - nachdem er im Ohr einer Vierjährigen zehn Globuli-Kügelchen gefunden hat. Die Eltern hatten diese dem Kind in den Gehörgang gestopft.

Weilheim i.OB - Da staunte der Weilheimer HNO-Arzt Dr. Christian Lübbers nicht schlecht: In seiner Sprechstunde sollte er ein vier Jahre altes Mädchen behandeln, es hatte eine Ohrentzündung. Als er in den Gehörgang schaute, sah er dort weiße Kügelchen stecken.

Zuckerkügelchen lösten sich bereits auf

Es handelte sich um zehn Globuli, welche die Eltern dem Kind ins Ohr gestopft hatten. Sie waren wenige Tage zuvor bei einem Heilpraktiker gewesen, dieser hatte das homöopathische Mittel zur Heilung verschrieben. Offenbar war den Eltern des Mädchens nicht klar, dass die kleinen Zuckerkugeln nur zur oralen Einnahme gedacht sind.

Ein kurioser Fall, der seitdem im Internet die Runde macht - öffentlich gemacht durch den HNO-Arzt höchstpersönlich. Er twitterte darüber: "Homöopathie wirkt: Dummheit potenziert sich". Und weiter: "Beim Kind mit einer akuten eitrigen Mittelohrentzündung 10 Globuli aus dem Gehörgang geholt..."

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Das Kind habe eine bakterielle Mittelohrentzündung gehabt, sagte der Arzt dem Hamburger Abendblatt. Die weiße Kügelchen hätten bereits begonnen, sich in dem Eitersekret vor dem unter Druck stehenden Trommelfell aufzulösen. "Das Mädchen war sehr tapfer", so Lübbers. Der "Fremdkörpereffekt" sei sicher schlimm für das Kind gewesen. Die Eltern stellt der Arzt aber nicht an den Pranger. Sie hätten nur das Beste für ihr Kind gewollt und wirkten sehr erschrocken, als der Arzt sie über ihren fatalen Fehler aufklärte.

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