Keyless-Go-System - Sicherheitslücke: Diebe klauen Autos mit Funk-Schlüsseln

Sicherheitslücke beim Keyless-Go-System: Diebe klauen mehrere teure BMW mittels einfacher Funkverlängerung. Auch andere Autos sind gefährdet.
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Autoklauen leicht gemacht: Wer weiß, wo ungefähr sich der Funkschlüssel befindet, braucht nur noch ein Gerät zur Funkwellenverlängerung - und kann das fremde Auto starten.
dpa Autoklauen leicht gemacht: Wer weiß, wo ungefähr sich der Funkschlüssel befindet, braucht nur noch ein Gerät zur Funkwellenverlängerung - und kann das fremde Auto starten.

Sicherheitslücke beim Keyless-Go-System: Diebe klauen mehrere teure BMW mittels einfacher Funkverlängerung. Auch andere Autos sind gefährdet.

Feldmoching - Kann Autos klauen wirklich so einfach sein? Unbekannte haben vier BMW gestohlen - die Polizei geht davon aus, dass sich die Täter dabei die Sicherheitslücken des sogenannten Keyless-Go-Systems - bei BMW heißt es Comfort Access - zu Nutze gemacht haben. Und das geht so:

Bei diesem System braucht der Fahrer den Schlüssel nicht wie gewohnt ins Zündschloss stecken, es reicht, wenn dieser in der Hosen- oder Handtasche ist. Die Zündung wird durch einen Startknopf am Armaturenbrett ausgelöst.

Diebe machen es genauso - mit einer Funkwellen-Verlängerung

Die Diebe machen es genauso: Allerdings brauchen sie dazu ein Gerät, das die Funkwellen des Schlüssels verlängert. Der Diebstahl geschieht, wenn die Autobesitzer samt Schlüssel beispielsweise in ihrer Wohnung angelangt sind. Sobald die Täter wissen, wo sich der Autobesitzer aufhält, welches Fahrzeug zu ihm gehört - und wenn der räumliche Abstand zwischen Schlüssel und Auto nicht allzugroß ist - geht es los:

Die Täter nehmen das Funksignal des Autoschlüssels mit einem Empfangsgerät auf. Von dort senden sie es an ein weiteres Gerät, das sich mit einem weiteren Täter in unmittelbarer Nähe des Autos befindet. Auf diese Weise kommt das ursprüngliche Funksignal des Autoschlüssels ganz normal am Auto an. Und der Täter kann ohne Probleme die Tür öffnen, den Motor starten und davon fahren.

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So geschah es wohl auch in der Nacht zu Montag, als zwei in der Irisstraße und in der Dahlienstraße geparkte BMW 740d und 525d verschwanden. Weil die Autos vor den jeweiligen Wohnungen ihrer Besitzer standen, geht die Polizei vom Fall einer Funkwellenverlängerung aus. An der Dahlienstraße konnte die Polizei sogar Fußspuren im Schnee sichern, die bis zum Erdgeschossfenster des Wohnhauses führten.

Auch in der Nacht zu Dienstag verschwand ein BMW auf ähnliche Weise, der Besitzer hatte ihn am Eugen-Kalkschmidt-Weg in Bogenhausen geparkt.

Um den Jahreswechsel herum klauten Diebe im Oberweg in Taufkirchen einen BMW, der ebenfalls mit Comfort Access ausgerüstet ist. In diesem Fall allerdings war der Abstand zwischen Auto und Wohnung beziehungsweise dem Fahrzeugschlüssel mehrere hundert Meter lang. Ob die Funkwellen-Verlängerungstechnik der Diebe eine solche Strecke zu überbrücken vermag, konnte die Polizei nicht sagen. Auszuschließen sei es jedoch nicht, so eine Sprecherin.

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Der Schaden ist laut Polizei enorm: Jeder einzelne der gestohlenen BMW hat einen Wert zwischen 65.000 und 82.000 Euro.


Die Polizei sucht nun Zeugen, denen etwas Verdächtiges aufgefallen ist, Telefon 089/291 00.

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