Hilfe, ich wurde gestochen! Wie man in Zeiten der Mückenplage vorbeugt und nachsorgt
München/Berg - Im Fünfseenland sind dunkle Wolken aufgezogen, die den Anwohnern zu schaffen machen. Doch es sind keine Gewitterwolken - sondern ganze Schwärme unliebsamer Stechmücken. Von ihnen schwirren etwa am Starnberger See und am Ammersee im Moment besonders viele durch die Gegend, auch am Bodensee breiten sich die Schnaken explosionsartig aus. Der Grund für die Plage: Die Überschwemmungen und das schwüle Wetter bieten beste Voraussetzungen für die Entwicklung der Schnakeneier.

Mückenplage: Viele Gemeinden schlagen bereits Alarm
Viele Gemeinden in Süddeutschland schlagen bereits Alarm, in Berg am Starnberger See haben die Bürger etwa eine Online-Petition gestartet, in der sie die Bekämpfung der Mücken fordern. Am Ammersee haben die Gemeinden Eching und Utting jeweils ihr Sonnwendfeuer "aufgrund der aktuellen Mückenplage" abgesagt.
Abgesehen von dem unangenehmen Jucken, das die Stiche verursachen, geht von ihnen noch ein weiteres Problem aus: Der Regionalverband München der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. weist auf ein Gesundheitsrisiko hin. "Mückenstiche können Krankheitserreger wie das Zika-, West-Nil- und Dengue-Virus übertragen", teilen die Johanniter mit. Bei der Asiatischen Tigermücke, die in Bayern zunehmend auftaucht, kämen weitere Viren wie der Chikungunyavirus hinzu.
Zudem steche diese Mücke nicht nur in der Dämmerung, sondern auch tagsüber, was das Risiko erhöhe.
Zika-, West-Nil- und Dengue-Virus: Mückenstiche können Krankheitserreger übertragen
"Aktuell ist das Übertragungsrisiko von Viren wie dem Dengue-Fieber in Bayern durch gebietsfremde Stechmücken wie die Asiatische Tigermücke aber glücklicherweise noch sehr gering", teilte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) im Mai mit.
Was Sie tun können, um Stiche zu vermeiden - fünf Tipps
Die Johanniter empfehlen konkrete Maßnahmen, um Mückenstiche zu vermeiden:
- Eliminieren von Brutstätten: Entfernen Sie stehendes Wasser in Ihrem Umfeld, etwa in Blumentöpfen oder Gießkannen. Dies ist besonders wichtig zur Eindämmung der Tigermücke, die anders als heimische Mücken ihre Eier bevorzugt in kleineren Wasseransammlungen ablegt.
- Meiden Sie stark duftende Körperpflegeprodukte, da diese Mücken anziehen können.
- Schützen Sie Wohnräume mit Mückennetzen an Fenstern und Türen.
- Tragen Sie helle und lange Kleidung, um sich vor Stichen zu schützen.
- Insektenschutzmittel mit Diethyltoluamid (DEET) können effektiv vor Stichen schützen.
Das empfiehlt auch die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) in ihrem Gesundheitsmagazin. Mittel mit DEET halten laut AOK Mücken bis zu acht Stunden lang fern, können allerdings auch die Augen und die Schleimhäute reizen, weshalb die Substanz vor allem bei Babys, Kleinkindern und schwangeren Frauen nicht zum Einsatz kommen sollte.
Für diese Personengruppe sei der ebenfalls synthetisch hergestellte Wirkstoff Icaridin besser geeignet, der immerhin bis zu fünf Stunden lang vor Mücken schütze.

Zu bedenken sei außerdem, dass die Anti-Mückenpräparate in der Regel wasserlöslich sind, daher sollten sie nach dem Baden oder nach schweißtreibenden Aktivitäten erneut aufgetragen werden. Die AOK empfiehlt in ihrem Gesundheitsmagazin außerdem, regelmäßig zu duschen - damit sich so wenig Schweiß wie möglich auf der Haut befindet -, denn Substanzen wie Ammoniak, Harn- oder Milchsäure, die bei der Zersetzung von Schweiß entstehen, seien für die Insekten äußerst attraktiv.
Insektenstich: Was tun, wenn's passiert ist?
Auch bei noch so gewissenhafter Mückenstich-Prävention lässt sich wohl nicht jeder einzelne vermeiden. Die Johanniter erklären, wie sich Betroffene am besten verhalten:
- Nicht kratzen, um eine Ausbreitung der Gerinnungshemmer und eine mögliche Infektion zu vermeiden.
- Die Einstichstelle sollte gekühlt werden, um Juckreiz und Schwellung zu reduzieren. Spezialgeräte können verwendet werden, um die Einstichstelle zu erhitzen und damit den Juckreiz und die Schwellung zu mindern.
- Beobachten Sie die Einstichstelle auf mögliche Anzeichen einer Infektion oder allergischen Reaktionen.
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