Herrmann: Seehofers braver Parteisoldat

AZ-Politik-Vize Clemens Hagen über den Machtkampf in der CSU und die Kandidatur von Joachim Herrmann. Der Innenminister opfert sich für Horst Seehofer.
von  Clemens Hagen
Joachim Herrmann (l.) als Kandidat für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten: Für AZ-Politik-Vize Clemens Hagen ein "Himmelfahrtskommando".
Joachim Herrmann (l.) als Kandidat für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten: Für AZ-Politik-Vize Clemens Hagen ein "Himmelfahrtskommando". © Peter Kneffel/dpa/AZ

Die Welt ist voller Stellvertreterkriege – jetzt tobt auch in Bayern einer. Die plötzliche Kandidatur von Innenminister Joachim Herrmann ist nämlich in Wahrheit nichts anderes als der letzte verzweifelte Versuch von Noch-Ministerpräsident Horst Seehofer, den ungeliebten Markus Söder als Nachfolger zu verhindern – und zugleich das Eingeständnis, dass Seehofer selbst es im Herbst 2018 nicht nochmal versuchen will.

Kein Trostpreis für Herrmann

Herrmann, ganz braver Parteisoldat, hat sich anscheinend vom Ministerpräsidenten und dessen Getreuen zu diesem Himmelfahrtskommando überreden lassen. Nichts anderes ist das Duell mit dem in der CSU-Landtagsfraktion bestens aufgestellten Söder, der auch noch gut zehn Jahre jünger ist.

Kurzum: Wie es aussieht, wird sich Herrmann für seinen "Chef" opfern. Denn dass nach einer gescheiterten Kandidatur in Bayern quasi als Trostpreis in Berlin das Bundesinnenministerium auf Herrmann warten wird, daran glaubt wohl nicht einmal der Weihnachtsmann.

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