Held von Prien: Würde wieder so handeln

Als Ersin Bengi einer jungen Frau das Leben rettete, wurde er schwer verletzt. Mit den gesundheitlichen Folgen kämpft er bis heute. Doch seinen Mut hat er offenbar noch keine Sekunde bereut.

Prien - Für seine Zivilcourage zahlt Ersin Bengi einen hohen Preis. Vor einem Jahr rettete er zusammen mit einem anderen Mann einer jungen Frau das Leben. Der Ex-Freund der Frau war ausgerastet und zielte auf die 30-Jährige mit einer Pistole. Bengi sprang dazwischen, dann knallten Schüsse. Zwei Kugeln bekam der gebürtige Türke ab, eine streifte das Gesicht, die andere bohrte sich in seinen Oberkörper. Schwer verletzt sackte er zusammen. Mit den Folgen kämpft er bis heute.

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Sein Leben habe sich für immer verändert, sagte er jetzt der lokalen Presse. Es sind nicht allein die Folgen der Verletzungen, unter den Bengi leidet. Fast  unerträglich für ihn ist die Erinnerung an der Vorfall, heißt es. Obwohl er in psychologischer Behandlung ist, bekommt Bengi die schrecklichen Bilder nicht aus in seinem Kopf. Er ist traumatisiert, macht nachts oft kein Auge zu. An Arbeit ist fast nicht zu denken. Seit seiner mutigen Tat ist der ehemalige Lkw-Fahrer arbeitslos.

Kaputter Körper, kein Job, unsichere Aussichten - all das ändert nichts an der Grundhaltung des 49-Jährigen. Als er gefragt wurde, ob er wieder so handeln würden, soll er sofort geantwortet haben: "Ja."