Hallertau: Gluthitze verdirbt die Hopfenernte

Wolnzach – Die Landwirte kämpfen nach der langen Hitzewelle um ihre Ernte. Auch in der Hallertau, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt, wird mit einem äußerts mageren Ernteergebnis gerechnet.
Beim Verband deutscher Hopfenpflanzer sind nun auch Entschädigungszahlungen für die Hopfenerzeuger im Gespräch. Diese seien vor allem auch deshalb nötig, weil sich die Bauern nicht gegen Trockenheit versichern könnten, so der Verband. Seit Juni hat es in der Hallertau kaum geregnet. Zudem wird nicht einmal ein Viertel der Anbaufläche in Deutschland bewässert. "Bei einzelnen Hopfensorten kann es daher sogar zu Engpässen kommen", vermutet Weingarten. So sei zum Beispiel der Hersbrucker Hopfen stark von der Hitze betroffen.
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Die Ernteeinbußen hatten sich bereits im Juli angekündigt: Die Messung des Hopfenverbandes ergab im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 17 Prozent. Die neuesten Prognosen für die diesjährige Ernte will der Verband an diesem Donnerstag bekanntgeben.
Bierpreis soll stabil bleiben
Die gute Nachricht: Höhere Bierpreise sind trotz der Ernteausfälle wohl aber nicht zu befürchten: "Eine schlechte Hopfenernte hatte bisher keine Auswirkungen auf den Bierpreis", sagte Otmar Weingarten vom Verband deutscher Hopfenpflanzer in Wolnzach (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Deutsche Brauer-Bund geht nicht davon aus, dass höhere Preise beim Hopfen den Bierpreis in die Höhe treiben. "Aufgrund der Lagerhaltung sind die Brauer in der Regel nicht von Ernteeinbußen beim Hopfen abhängig", erklärte Marc-Oliver Huhnholz, Sprecher des Brauer-Bundes in Berlin.