Schmale Ernte: Äpfel dürften teurer werden

Extreme Hitze, zu wenig Regen: 2015 ist kein einfaches Jahr für die deutschen Bauern. Die Ernte dürfte eher mager ausfallen. Das bekommen die Verbraucher bei einigen Produkten auch im Geldbeutel zu spüren.
dpa/az |
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München - Für heimische Äpfel werden Verbraucher in diesem Jahr aller Voraussicht nach tiefer in die Tasche greifen müssen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) erwartet, dass die Ernte im Spätsommer um ein Fünftel schmaler ausfällt als im Spitzenjahr 2014. Nach der Ernte-Prognose, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, werden diesmal rund 885 000 Tonnen Äpfel von den Bäumen geholt.

Damit läge die Apfel-Ernte um acht Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Experten erwarten laut DBV, dass damit auch die Erzeugerpreise anziehen. Bei unverarbeiteten Lebensmitteln wie Äpfeln schlägt das in aller Regel direkt auf den Ladenpreis durch.

Der starke Rückgang erklärt sich auch dadurch, dass 2014 ein außergewöhnlich gutes Jahr für die Apfelbauern war. Bei Obstbäumen schwankt außerdem der Ertrag im zweijährlichen Rhythmus.

Der Bauernverband geht davon aus, dass vor allem bei den Sorten Elstar, Jonagold, Jonagored und Boskoop diesmal weniger zu ernten ist. Besonders hart trifft der Rückgang die Apfelbauern an der Niederelbe, die den Prognosen zufolge sogar ein Drittel weniger Ertrag haben werden (245 000 Tonnen). Am Bodensee werden 210 000 Tonnen Äpfel erwartet (minus 25 Prozent), in Sachsen und Sachsen-Anhalt 104 000 Tonnen (minus 7 Prozent) und im Rheinland 53 000 Tonnen (plus 9 Prozent).

Der Apfel ist im deutschen Anbau das mit Abstand wichtigste Obst. Auch bei Erdbeeren und Pflaumen wird die Ernte den Prognosen zufolge spürbar schlechter ausfallen als im vergangenen Jahr. Der Bauernverband rechnet mit etwa 155 000 Tonnen Erdbeeren (2014: 168 000 Tonnen) und 48 000 Tonnen Pflaumen (2014: 56 000 Tonnen).

Ihre offizielle Ernte-Bilanz legen die Bauern am kommenden Dienstag (18. August) vor. Ihnen machten in diesem Jahr vor allem die anhaltende Trockenheit im Frühjahr und die Hitze in den Sommermonaten zu schaffen. Beim Getreide werden deshalb Verluste von elf Prozent erwartet. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede: Zu trocken war es vor allem in der Mitte Deutschlands, in Norddeutschland und im äußersten Süden fiel mehr Regen.

Die jüngste Hitze könnte vor allem für Mais, Zuckerrüben und Spätkartoffeln zum Problem werden, die im September oder Oktober erntereif sind, wie ein DBV-Sprecher sagte. Weil das Grasland vertrockne und braun werde, sei auch die Futterversorgung für Rinder im kommenden Winter in Gefahr.

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