Gutachterin: Eventuell Täter-DNA auf Seesack
Augsburg – Nach dem Mord an dem Augsburger Polizisten Mathias Vieth hat eine Gerichtsmedizinerin genetische Spuren des Beamten und eines der Angeklagten an einer Tasche sichergestellt. Der Seesack gilt in dem Prozess gegen das beschuldigte Bruderpaar als wichtiger Beweis, da die 58 und 60 Jahre alten Männer sich bisher zu den Vorwürfen nicht konkret geäußert haben.
Die Münchner Gerichtsmedizinerin sagte am Dienstag vor dem Landgericht Augsburg aus, dass an dem Seesack Blut des Beamten sowie DNA des jüngeren Beschuldigten nachgewiesen worden sei. Sie konnte aber nicht sagen, wann die Spuren auf die Tasche gelangt sind. Die Ermittler vermuten, dass die Tasche am Tatort war und dadurch Blutspritzer Vieths darauf kamen.
Die zwei Täter waren zunächst unerkannt entkommen, nachdem sie den 41-jährigen Streifenbeamten im Oktober 2011 in einem Augsburger Waldgebiet mit zahlreichen Schüssen umgebracht hatten. Später wurde der Seesack bei Durchsuchungen im Umfeld der Brüder sichergestellt.
Für den Prozess sind bis Dezember noch zahlreiche weitere Verhandlungstage angesetzt. Die Verhandlungen finden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, auch weil der jüngere Bruder bereits wegen eines Polizistenmordes in den 1970er Jahren vorbestraft ist.
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