Gamshütte: Die Suche nach dem Schuldigen
Garmisch-Partenkirchen - Wanderer machen beim Aufstieg zum 1780 Meter hohen Gipfel des Wank an der Lichtung halt. Aus der Ferne betrachten sie die rußgeschwärten Trümmer.
Die Gamshüttn selbst darf momentan niemand betreten. Zu gefährlich. Jeden Moment könnte ein Teil des Dachs oder sogar die ganze Hütte einstürzen. Doch die Ruine ist möglicherweise auch ein Tatort.
Die Kripo ermittelt. Brandfahnder haben die Ruine bereits am Mittwoch besichtigt. Seit gestern sind nun auch Experten des Landeskriminalamtes am Wank in 940 Metern Höhe im Einsatz.
„Vom technischen Defekt bis zur Brandstiftung ist alles möglich“, sagt Polizeisprecher Stefan Sonntag. „Wir ermitteln in alle Richtungen.“
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Für Hüttenwirt Bernhard Raubal geht es inzwischen mehr als nur um die Existenz. Bis Ende November hätte er die Hütte räumen und abreißen lassen müssen. Das Ende eines jahrelangen Streits mit dem Grundstückseigentümer, der Forstverwaltung.
Raubal soll gedroht haben, die Hütte mit dem Bagger über den Haufen zu schieben, oder sie niederzubrennen. Einige in Garmisch-Partenkirchen glauben, dass der Wirt genau das getan hat.
Doch wäre jemand, der in der Öffentlichkeit solche Drohungen ausstößt, dann tatsächlich auch so dumm, es tatsächlich zu tun? Wohl kaum.
Denkbar wäre auch ein Racheakt. Raubal hatte linken Demonstranten zum G 7 Gipfel seine Wiese für ein Protestcamp verpachtet. Manche in der Gegend nehmen dem Wirt das heute noch übel.
Klarheit bringt hoffentlich schon bald der Bericht der Brandfahnder. Angeblich löste ein Herd das Feuer aus.
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