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FFP2-Regel offenbart das Problem bei Corona-Maßnahmen

AZ-Chefredakteur Michael Schilling über die FFP2-Maskenpflicht in Bayern.
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Es ist wichtig und richtig, alles Sinnvolle zu tun, was dieser Pandemie Einhalt gebietet. Nur lässt sich die Sinnhaftigkeit mancher Maßnahmen schwer ermitteln. Nach Wochen des härtesten Lockdowns, den das Land bisher erdulden muss, meldete das RKI einen Höchststand bei den Corona-Toten. Das ist verstörend.

"Sinn der FFP2-Masken-Pflicht wird von Experten infrage gestellt"

Wenn Ministerpräsident Söder jetzt eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken einführt, steckt gewiss die beste Absicht dahinter. Doch wird der Sinn von Experten infrage gestellt. Das RKI, wissenschaftlicher Corona-Meinungsführer, empfiehlt FFP2 "nicht zur privaten Nutzung" und will bei Älteren und Vorgeschädigten "gesundheitliche Auswirkungen nicht ausschließen".

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Genau diese Älteren und Vorgeschädigten sind die häufigsten Corona-Opfer. Sie infizieren sich allerdings nicht in Supermärkten oder U-Bahnen - sondern in Alten- und Pflegeheimen. Diese sinnvoll zu schützen, wäre die dringendste Aufgabe für die Staatsregierung.

Deren Zustimmungswerte in der Bevölkerung sind in den letzten Monaten deutlich gesunken. Ständig neue Regeln zu erlassen, deren Sinn den Bürgern (auch Experten) unklar bleibt, wird den Trend fortsetzen.

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  • Sheriff J.W. Pepper am 15.01.2021 14:17 Uhr / Bewertung:

    Also, die Alten, die in Alten- und Pflegeheimen wohnen, stecken sich vielleicht dort an und wegen des Publikumsverkehrs dort ist hoher Schutz vonnoeten. Aber: lt. Bericht des SSOAR zur Wohnsituation von ueber 65jaehrigen aus dem Jahr 2020 betragen die Pflegequoten bei den Aelteren:
    80 bis unter 85 Jahre: 23,3%, 85-unter 90 Jahre 44,5% und 90J und aelter 70,7%.
    Das heisst schonmal, dass 67,7% der 80-85J, 55,5% der 85-90J und 29.3% der ueber 90J ueberhaupt nicht gepflegt werden. Ausserdem werden von den zu Pflegenden
    bei den 80-85J 24%, bei den 85-90J 29,3% und bei den ueber 90J 39,7% in Heimen gepflegt. Der Rest in haeuslicher Pflege.
    Insofern ist der groesste Teil der ueber 80jaehrigen gar nicht in Pflegeheimen untergebracht und viele der Aelteren sind durchaus noch unterwegs und koennen sich sehr wohl im Supermarkt oder dem OePNV auch anstecken. Ganz zu schweigen von den erwaehnten Vorgeschaedigten, die womoeglich sogar noch im Berufsleben stehen.

  • MichiK am 15.01.2021 12:07 Uhr / Bewertung:

    "...sondern in Alten- und Pflegeheimen. Diese sinnvoll zu schützen, wäre die dringendste Aufgabe für die Staatsregierung." Und ich kann sie nicht mehr hören, diese Argumentation "Wir dürfen die Älteren nicht isolieren" Wir müssen Sie aber isolieren, um sie zu schützen. Und man muss auch mal fragen dürfen, ist es gerechtfertigt, alle Altersgruppen zu isolieren, wenn die höchsten Infektionszahlen und Sterbezahlen in den Altersgruppen 60+ sind? Ich kann es nicht mehr hören, wenn uns allen die Sterbezahlen vorgehalten werden, so als wenn alle dafür verantwortlich sind, dass die Menschen überwiegend in den Alten- und Pflegeheimen sterben. Ich habe keinen Angehörigen mehr in so einer Einrichtung, ich gehe auch nicht aus Jux und Tollerei dahin und ich klingel auch nicht bei meinen Nachbarn in Rente um sie anzustecken. So kommt es mir aber mittlerweile vor, dass mich die Politiker verantwortlich machen, wenn in Meck-Pomm eine 84-jährige an oder mit Corona verstirbt.

  • MichiK am 15.01.2021 11:06 Uhr / Bewertung:

    Verstörend ist auch, zuerst an der Ministerin nach der Test-Panne noch festzuhalten, obwohl sie selbst ihren Rücktritt angeboten hat (Wofür ich Frau Huml den größten Respekt zolle. So viel Anstand haben nur die wenigsten CSU-Politiker. Da könnte sich ein Bundesminister mal eine Scheibe abschneiden) und dann ohne für die Öffentlichkeit ersichtlichen Anlass Anfang des Jahres doch einen Wechsel an der Spitze des Ministeriums vorzunehmen. So was fördert auch nicht gerade in das Vertrauen. Es wirkt alles mehr und mehr hilf- und planlos. Aber keiner der Entscheider hat mal die Courage, das auch auszusprechen. Das wäre viel ehrlicher. So wird der Beton immer dicker angerührt in der Hoffnung, dass er irgendwann mal wirkt. Tut er aber offensichtlich nicht. Und bedenken sollte man aber, dass wir heute noch halbgesprengte Betonruinen aus dem zweiten Weltkrieg rumstehen haben. Da hat der stärkste Sprengstoff nix genützt - der dicke Beton wirkt immer noch.

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