FFP2-Masken-Pflicht in München und Bayern: Das müssen Sie jetzt wissen

In Bayern gilt von Montag an eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im ÖPNV und im Einzelhandel. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Antworten auf wichtige Fragen: Welche Vorteile haben FFP2-Masken? Und wo bekomme ich welche in München?
von  Natalie Kettinger, Lukas Schauer
FFP2-Masken sind in Bayern ab Montag im ÖPNV und Einzelhandel Pflicht.
FFP2-Masken sind in Bayern ab Montag im ÖPNV und Einzelhandel Pflicht. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

München - In Bayern gilt von Montag an eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im ÖPNV und im Einzelhandel. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Antworten auf wichtige Fragen:

Welche Vorteile haben FFP2-Masken?

Hochwertigere Atemschutzmasken der Klassen FFP2, N95 oder KN95 sind laut der Gesellschaft für Aerosolforschung sowohl für den Selbst- als auch den Fremdschutz effizient, sofern sie kein Ausatemventil haben. Einfache Mund-Nasen-Bedeckungen hielten kleinere Partikel nicht so gut ab und seien daher für den Selbstschutz nicht so gut geeignet. Masken mit Ausatemventil wiederum dienen einem Positionspapier der Gesellschaft zufolge nur dem Selbstschutz.

Mund-Nasen-Masken filtern einen Teil der Partikel und Viren aus der Luft. Dadurch sinkt deren Konzentration und damit das Infektionsrisiko. In der Raumluft schrumpfen die Partikel aber - und können so beim Einatmen durch einfache Masken hindurch gelangen. FFP2-Masken sind dichter und filtern so mehr und auch kleinere Partikel.

Wo bekommt man FFP2-Masken?

Laut bayerischem Apothekerverband sind diese Masken nicht apothekenpflichtig. Sie können daher auch im normalen Einzelhandel angeboten werden. Zwar sind einige Geschäfte wie Baumärkte, die normalerweise FFP2-Masken führen, geschlossen - aber auch viele Drogerien haben die Masken im Angebot. Online gibt es sie außerdem. Der Preis pro Stück variiert zwischen zwei und fünf Euro.

Was sagt der Handel zur verschärften Maskenpflicht?

"Es ist ein logischer Schritt, denn die Fallzahlen gehen bisher nicht zurück", so der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske sei ein Schlüssel, dies zu ändern und "ein Türöffner, den Einzelhandel wieder zu öffnen".

FFP2-Masken: Das sagt die MVG und der ÖPNV

Dort ist man von der Neuregelung überrascht worden. "Alle bisherigen Studien haben nachgewiesen, dass der ÖPNV sicher ist", sagte Burkhard Hüttl vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen Bayern. "Von daher wird eine hohe Sicherheit jetzt noch weiter erhöht - dem verschließen wir uns natürlich nicht." Allerdings: "Wir sind vorher dazu nicht angehört worden." Daher würden sich nun Umsetzungsfragen stellen.

Die MVG teilte auf AZ-Anfrage mit:  "Unsere Mitarbeiter sind selbstverständlich angehalten, Fahrgäste auf die Einhaltung der Vorschriften (also auch die FFP2-Tragepflicht ab Montag) hinzuweisen und ggf. zu ermahnen.  Wir werden zunächst alle Kommunkationskanäle anpassen, bei denen es kurzfristig möglich ist. So werden wir beispielsweise auf unseren dynamischen Zugzielanzeigern, Fahrgastinfo-Tickern, Fahrgastfernsehen und im Internet auf die geänderten Regelungen hinweisen."

FFP2-Maskenpflicht: Kritik an Söder

"Denkt Söders Gesundheitsministerium eigentlich auch an die Einkommensschwachen in Bayern?", fragt Uli Grötsch, Generalsekretär der Freistaat-SPD. FFP2-Masken seien wichtig für den Infektionsschutz, aber nicht für jedermann bezahlbar. "Wir brauchen dringend eine Lösung für schwächere Einkommensgruppen, mit Gutscheinen und finanziert über die Krankenkassen. Infektionsschutz darf keine Frage des Geldbeutels sein."

Auch die Linke kritisiert die Pflicht. "Wenn FFP2-Masken verpflichtend werden, müssen sie für alle, insbesondere für ärmere Menschen kostenfrei zur Verfügung stehen. Supermärkte und der Öffentliche Nahverkehr müssen auch für ärmere Menschen nutzbar bleiben. Gleichzeitig darf die Pflicht zu FFP2-Masken nicht zur Goldgrube für Spekulanten werden. Ansonsten würden die FFP2-Masken in Kürze teurer und an vielen Orten ausverkauft sein. Wo mit FFP2-Masken spekuliert wird oder sie zu Wucherpreisen verkauft werden, müssen sie beschlagnahmt werden", so Landessprecher Ates Gürpinar.

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