Feuerwehr Kelheim mit aufblasbarer Wand gegen dreiste Gaffer

München/Kelheim - Immer wieder sorgen Gaffer für negative Schlagzeilen: Autofahrer, die nach einem Unfall keine Rettungsgasse bilden, sondern stattdessen lieber Fotos von verletzten Personen und zerstörten Fahrzeugen knipsen und somit die Einsatzkräfte behindern.
So geschehen beispielsweise erst vor wenigen Tagen mitten im Münchner Bahnhofsviertel, als die Polizei nach einem Unfall zuerst rund 200 Gaffer vertreiben musste.
Crash mit Johanniter-Auto: 200 Gaffer behindern die Polizei!
Die Einsatzkräfte sehen sich gezwungen, zu immer drastischeren Maßnahmen zu greifen. Wie zum Beispiel ein Feuerwehrmann der Feuerwehr Aschaffenburg, der vorbeifahrende Gaffer mit einem Wasserschlauch bespritzte. (AZ berichtete)
Die Feuerwehr in Kelheim hat nun eine weitere Anti-Gaffer-Maßnahme im Einsatz: Wände, die sich von alleine aufblasen lassen und so einen Sichtschutz um den Unfallort bieten. So bleiben Opfer und Einsatzkräfte vor den Blicken der neugierigen Schaulustigen geschützt. Die Wand ist 20 Meter lang. 2,10 Meter hoch und wiegt rund 27 Kilogramm. Alles, was es zum Aufbau braucht sind ein Stromanschluss sowie zwei Personen – dann bläst sich der Wall innerhalb von nur zwei Minuten selbstständig auf. Zum Beschweren braucht es anschließend nur noch einige Sandsäcke.
Dem Hersteller "German Inflatable" zufolge kann die Feuerwehr die Wand auch bei widrigen Bedingungen einsetzen: "Zahlreiche Erprobungen bei Regen, Wind und Dunkelheit haben die Robustheit der Anlage bewiesen. Durch das transluzente Material ist eine zusätzliche Beleuchtung nicht notwendig. Scheinwerfer der Einsatzfahrzeuge lassen die Anlage wie eine Laterne leuchten", schreibt der Hersteller auf seiner Webseite.
Den Aufbau der Gafferwand sehen Sie hier in zwei Videos:
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