Ferien in Bayern: Mehr Baustellen, mehr Stau

München - Während im Münchner Südwesten Stauzeiten mit der Eröffnung des Luise-Kiesselbach-Tunnels endlich vorbei sein sollten, steht dem restlichen Bayern die große Blechlawine noch bevor.
Ferienzeit ist Stauzeit
Das kommende Wochenende markiert den Auftakt der Ferienzeit und damit beginnt auch der Druck auf die Autobahnen. Denn: Auf Bayerns Straßen drohen deutlich mehr Staus. Im vergangenen Jahr zählte der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) 475 000 Staus mit einer Gesamtlänge von 960 000 Kilometern auf Deutschlands Straßen. „Insgesamt ergibt das eine Wartezeit von 280 000 Stunden,“ sagt Axel Arnold, Sprecher des ADAC Südbayern. Die langen Stehphasen kennen vor allem die Bayern. Wenn es Rest-Deutschland in den Süden zieht, dann führt die Reiseroute fast immer durch den Freistaat.
In fünf Bundesländern beginnen jetzt die Ferien
Richtig voll wird es aktuell auf den Straßen, weil am Samstag die Ferien in fünf deutschen Bundesländern beginnen. Dazu kommt, dass sich etliche Reisende aus Skandinavien schon wieder auf dem Heimweg befinden. Auch die Routen in Richtung Norden sind also vom Verkehrschaos betroffen. „Am Wochenende darauf haben alle Bundesländer frei“, sagt Markus Bachleitner vom ADAC. „Um Mariä Himmelfahrt wird dann der Verkehrszenith erreicht.“
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Die Prognosen des ADAC für Bayern zeichnen ein düsteres Bild: 70 aktive Baustellen gibt es während des Augusts. Zudem ist der Schulferienkorridor – also die Tage, an denen alle gleichzeitig in den Urlaub fahren – in diesem Jahr nur 78 Tage lang. Im Jahr 2013 dauerte er noch 85 Tage. 2014 waren es zwar nur 73 Tage, da gab es aber Bachleitner zufolge andere Entzerrungsfaktoren: „Die Fußballweltmeisterschaft hat zu einem Versatz in der Reisezeit geführt.“ Auch die vielen Baustellen habe es im Vorjahr so nicht gegeben.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es in diesem Jahr erneut Megastaus in Bayern geben wird. Davon sprechen Experten, wenn eine Autokolonne länger als 25 Kilometer ist. In den letzten Wochen hat die Verkehrsüberwachung zwei Schwachstellen ausgemacht. Die A3 und die A8 sind die Sorgenkinder des ADAC. „Zwischen Würzburg und Aschaffenburg wird auf drei Fahrstreifen ausgebaut, deshalb sind derzeit Fahrbahnen gesperrt“, sagt Bachleitner. Auf der A8 in Richtung Salzburg sei es noch schlimmer. Da könne es sein, dass man vom Irschenberg bis zum Chiemsee steht.
Hier wird’s besonders zäh
A3 Frankfurt – Nürnberg - Passau l A6 Heilbronn – Nürnberg – Pilsen l A7 Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte l A8 Ulm – München – Salzburg l A9 Hof – Nürnberg – München l A93 Inntaldreieck – Kufstein l A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen l A96 München – Lindau l A99 Umfahrung München l Bis September: jede Nacht Vollsperrung auf der Brennerautobahn. Der Verkehr wir zwischen 22 und 5 Uhr ab Innsbruck abgeleitet.
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Stau-Tipps - So vermeiden Sie schleche Laune
- Megastaus im Sommer entstanden allesamt am Wochenende. Deshalb: auf Tage wie Mittwoch oder Donnerstag ausweichen.
- Ist der Stau mal da: an Ort und Stelle bleiben. Eine Abfahrt von der Autobahn ist nur sinnvoll, wenn die Strecke komplett gesperrt wird oder es eine gut ausgebaute Parallelstraße gibt. Ansonsten laufen Ausweichrouten schnell voll.
- Bei großer Hitze morgens so früh oder spät wie möglich losfahren und für genügend Getränke und Sprit im Auto sorgen – den Verbrauch der Klimaanlage miteinberechnen.
- Sich Ruhe gönnen und Pausen einlegen. Aber obacht! Im Stau darf das Auto keinesfalls verlassen und gemütlich am Fahrbahnrand entspannt werden.