Experiment gescheitert: Bayern kehrt zum G9 zurück

München - Bayerns Schüler gehen künftig wieder neun Jahre aufs Gymnasium. Die CSU wird heute in ihrer Fraktionssitzung eine entsprechende Gymnasial- und Bildungsreform von Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) beschließen.
Eine breite Zustimmung gilt inzwischen als sicher - auch, weil die Reform jetzt Teil eines größeren Bildungspakets für alle Schularten ist. So sollen in den kommenden Jahren gut 1800 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen werden - ungefähr 1000 an den Gymnasien und etwa 800 an den anderen Schularten.
Minister Spaenle lobte die Reform und die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. "Das ist jetzt etwas, was für ein Vierteljahrhundert trägt", sagte Spanle der Deutschen Presse-Agentur. "Es war ein intensiver Dialog, der jetzt gemeinsame Früchte tragen kann."
Damit endet fast 15 Jahre und unzähligen Debatten zwischen Schülervertretern, Elternverbänden und Kultusministerium die achtjährige Regeldauer des Gymnasiums. Schüler, die dies wollen, sollen aber die Möglichkeit haben, das Abitur wie bisher nach acht Jahren abzulegen.
Philologenverband lobt die Rückkehr
Start der Reform soll zum Schuljahr 2018/19 sein, dann gleich für die Klassenstufen fünf und sechs. Die jetzigen Viertklässler, die im Herbst aufs Gymnasium wechseln, werden also der erste Jahrgang des neuen alten G9 sein.
Lob kam sogleich vom bayerischen Philologenverband: "Das zusätzliche Jahr wird den Schülerinnen und Schülern guttun. Es bewirkt größere Nachhaltigkeit, mehr Vertiefungsmöglichkeiten und wird die Qualität des Gymnasiums noch einmal steigern", sagte der Vorsitzende Michael Schwägerl im Bayerischen Rundfunk.
Der Philologenverband habe sich nie mit dem G8 anfreunden können. Schwägerl geht davon aus, dass bereits die jetzigen Viertklässler das neunjährige Gymnasium absolvieren können. "Die Pläne sehen vor, ab dem Schuljahr 2018/2019 mit der fünften und sechsten Jahrgangsstufe zu starten, so dass man ungefähr 2025 das erste Abitur im neunjährigen Gymnasium hätte."
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