Entführung vermutet: Makaberer Greta-Scherz löst Großeinsatz aus

Ein makaberer "Scherz" hat eine Großfahndung der Polizei im österreichisch-bayerischen Grenzgebiet ausgelöst. Zeugen befürchteten eine Entführung.
von  AZ
Polizeieinsatz in Riem am Donnerstagabend. (Symbolbild)
Polizeieinsatz in Riem am Donnerstagabend. (Symbolbild) © Patrick Pleul/dpa

Seefeld/Mittenwald - 1.283,40 Euro: So viel muss ein Mann wegen eines Polizeieinsatzes zahlen, an dem er selbst wegen einer äußerst makaberen Aktion schuld ist.

Der Vorfall ereignete sich am 15. Juni in Seefeld: Passanten wurden wegen eines vorbeifahrenden Autos stutzig, aus dem geschlossenen Kofferraumdeckel des Mercedes hingen deutlich erkennbar Haarzöpfe heraus. Die Zeugen vermuteten eine Entführung oder gar ein Gewaltverbrechen, weswegen sie sofort die Tiroler Polizei alarmierten.

Etliche Polizeistreifen machten sich daraufhin sofort auf die Suche nach dem Wagen. Weil die Beamten eine Einreise nach Bayern vermuteten, informierten sie auch die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, die ebenfalls zahlreiche Streifen losschickten, um sich auf bayerischem Gebiet an der Fahndung zu beteiligen.

"Greta??? Nie gesehen..."

Die österreichische Polizei konnte über das Kennzeichen den Fahrzeughalter ermitteln und schließlich auch mit diesem in Kontakt treten. Im Gespräch mit der Polizei erklärte der Mann aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach (Oberpfalz), dass es sich nur um "Satire" handeln würde. Denn bei den Zöpfen handle es sich um eine Perücke, die bewusst so am Auto montiert worden war. Daneben hätte er einen Aufkleber mit der Aufschrift "Greta??? Nie gesehen..." angebracht. Damit ist konkret die junge Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg gemeint. Die anschließende Überprüfung der Polizei bestätigte diesen Sachverhalt. "Ein Verbrechen lag nicht vor", teilte die Polizei mit.

Dennoch bekam der Mann eine Rechnung von der Polizei, weil durch ein Handeln - das bewusste Vortäuschen einer Gefahr - ein größerer Polizeieinsatz ausgelöst wurde. Und das nicht zum ersten Mal. Bereits drei Wochen zuvor hatte die Polizei in der Oberpfalz wegen exakt desselben Sachverhalts eine Fahndung nach dem Auto eingeleitet.

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