Elternverband warnt: Das müssen Väter und Mütter beachten

Er ist mit einer Wolfsmaske maskiert, zerrt das Mädchen ins Gebüsch und missbraucht es - eine Horrorvorstellung für Mütter und Väter. Was diese nach dem Vorfall in München tun sollten, rät der Elternverband.
von  dpa
Ein Mann zieht sich eine Wolfsmaske über das Gesicht und vergewaltigt eine Elfjährige - dabei war er bereits wegen sexuellen Vergehen polizeibekannt. Warum war er auf freiem Fuß?
Ein Mann zieht sich eine Wolfsmaske über das Gesicht und vergewaltigt eine Elfjährige - dabei war er bereits wegen sexuellen Vergehen polizeibekannt. Warum war er auf freiem Fuß? © Wera Engelhardt/dpa

München - Nach der Vergewaltigung einer Elfjährigen in Obergiesing warnt der Bayerische Elternverband vor Panik und ruft zu mehr Zivilcourage auf. "Kinder dürfen jetzt keine Angst bekommen", sagte die stellvertretende Landesvorsitzende Angela Wanke-Schopf. Eltern könnten ihren Kindern sagen: "Schaut genau hin. Geht nicht in Parks, wenn dort niemand ist", riet Wanke-Schopf. "Aber Kinder sollten nicht in Panik verfallen. Viele Eltern haben wahnsinnige Angst, weil es am helllichten Tag passierte."

Ein 43-Jähriger soll das Mädchen am Dienstag ins Gebüsch gezerrt und schwer sexuell missbraucht haben. Dabei hat er den Ermittlungen zufolge eine Wolfsmaske getragen. Die Polizei nahm den Deutschen am Donnerstag fest. Er ist den Angaben zufolge unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft und war für einige Jahre in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht, bevor er zuletzt in einer therapeutischen Wohngemeinschaft wohnte.

Ein Mann zieht sich eine Wolfsmaske über das Gesicht und vergewaltigt eine Elfjährige - dabei war er bereits wegen sexuellen Vergehen polizeibekannt. Warum war er auf freiem Fuß?
Ein Mann zieht sich eine Wolfsmaske über das Gesicht und vergewaltigt eine Elfjährige - dabei war er bereits wegen sexuellen Vergehen polizeibekannt. Warum war er auf freiem Fuß? © Wera Engelhardt/dpa

Vergewaltigung in München: Passantinnen erkennen die Tat nicht

"Ein Einzelfall ist das sicher nicht", sagte der Landesvorsitzende des Elternverbands Martin Löwe. Nun müsse genau geprüft werden, ob und wo Fehler bei der Einschätzung des Mannes gemacht worden seien. Über ein Versagen könne bislang nur gemutmaßt werden. Er betonte, dass gerade die bayerische Justiz nicht als lasch gelte. (Lesen Sie dazu: Warum war der mutmaßliche Vergewaltiger auf freiem Fuß?)

Zwei Passantinnen hatten die Tat nach Angaben der Polizei gesehen und sich erst später bei den Beamten gemeldet. Wanke-Schopf nahm das zum Anlass für Gesellschaftskritik: "Mir ist nicht klar, wie das vor den Augen der Öffentlichkeit passieren kann." Ihr Eindruck sei, dass sich die Menschen immer weniger trauten, einzuschreiten oder zumindest die Polizei zu informieren - "auch auf die Gefahr hin, dass man mal eine Situation falsch einschätzt". Hier sei mehr Sensibilität notwendig.

Mit Blick auf die Landeshauptstadt, wo Wanke-Schopf selbst wohnt, sagte sie: "München ist eigentlich eine sichere Stadt, wo man keine Angst haben muss." Deswegen warnten viele Eltern allerdings auch ihre Kinder nicht, zum Beispiel Parkanlagen zu meiden.

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