Elf Jahre Haft für tödlichen Fausthieb auf Tänzelfest

Ein Familienvater wird auf einem Volksfest in Kaufbeuren totgeschlagen. Der 37-jährige Täter muss dafür jetzt elf Jahre ins Gefängnis.
dpa |
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Kempten – Ein 34-jähriger Familienvater wurde auf dem Tänzelfest in Kaufbeuren mit einem Fausthieb gegen die Schläfe getötet – dafür muss der Täter jetzt ins Gefängnis. Das Landgericht Kempten verurteilte den 37-jährigen Thüringer wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu elf Jahren Haft. Zudem ordnete es seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Verteidigerin hat angekündigt, dagegen in Revision zu gehen.

Der Angeklagte gehörte einer siebenköpfigen Gruppe aus Thüringen an, die auf dem Fest im vergangenen Juli einen Streit mit drei Spätaussiedlern aus Kaufbeuren angezettelt hatte. Dabei fielen auch ausländerfeindliche Sprüche. Schließlich flogen die Fäuste. Das spätere Opfer, ein zweifacher Familienvater aus Kasachstan, war an der Schlägerei nicht beteiligt. Er kam erst später dazu und bekam völlig unvermittelt von dem bei der Schlägerei unterlegenen und wütenden Angeklagten den folgenschweren Fausthieb ab.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Angeklagten auch versuchten Mord vorgeworfen, weil er sein reglos am Boden liegendes Opfer auch noch gegen den Hals getreten habe. Laut Urteil hat sich dies aber nicht erwiesen. Auch ein rechtsradikales Motiv sah das Gericht nicht.

Beim Prozessauftakt hatte sich der Angeklagte auf eine Erinnerungslücke berufen. Er war zur Tatzeit betrunken.

Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft gefordert. Die Verteidigerin hatte auf Freispruch plädiert, weil nicht sicher sei, wer zugeschlagen habe.

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