Drohnen suchen Alligator-Schildkröte "Lotti"

Die Suche nach der Beiss-Schildkröte geht weiter. Die AZ ist mit Michael Baur, dem Leiter der Münchner Auffangstation für Reptilien, am Oggenrieder Weiher vor Ort.
von  az

Die Alligator-Schildkröte Lotti hält an einem Badesee im Allgäu weiter Polizei und Feuerwehr in Atem. Nachdem sie zunächst nicht zu fassen war, wurde einfach das Wasser abgelassen. Die Hoffnung: Lotti reckt ihren Kopf aus dem Schlamm – und geht den Häschern ins Netz.

Irsee - Die AZ ist mit Markus Baur, dem Leiter der Münchner Auffangstation für Reptilien, am Oggenrieder Weiher vor Ort. Baur gilt als Schildkroten-Experte und soll den möglichen Aufenthaltsort von „Lotti“ lokalisieren.

Auch Spürhunde werden eingesetzt – und RTL ist mit einer Drohne am Weiher.

Am Montag wurden außerdem Elektrozäune rund um den See und vor einem Waldgebiet aufgestellt, wie Irsees Bürgermeister Andreas Lieb sagte. Damit solle verhindert werden, dass Lotti den Suchtrupps entwischt. „Dann wird das Gelände großräumig abgesperrt und wenn Ruhe herrscht, dann wird sie rauskommen“, sagte Lieb.

Lesen Sie hier: Münchner sollen "Lotti" finden

Von der Alligator-Schildkröte Lotti fehlt zwar weiter jede Spur – dennoch steigen nach Expertenansicht die Chancen, das Reptil zu fangen. „Wir versuchen die Sicht der Schildkröte einzubringen“, sagte Markus Baur von der Münchner Reptilienauffangstation. Lotti habe sich wohl im Schlamm versteckt. Acht Experten vom Institut für Zoologie aus München unterstützen seit Dienstag die Suche am Oggenrieder Weiher im schwäbischen Irsee.

In der vergangenen Woche hatte sich ein achtjähriger Bub im Wasser eine stark blutende Fußverletzung zugezogen, seine Achillessehne wurde zweimal durchtrennt. Der Operationsarzt ging von einem Tierbiss aus. Daraufhin befragte Experten sagten, dass es sich um den Biss einer Alligator-Schildkröte handeln könnte. Der See wurde umgehend gesperrt.

Zu den Zweifeln an der Existenz von Lotti sagte Baur: „Niemand auf dieser Welt kann mit Sicherheit sagen, dass das eine Schildkröte war.“ Die stichähnlichen Verletzungen an der Ferse des Jungen legten es aber nahe, dass eine Geierschildkröte mit ihren hakenförmigen Kiefern zugebissen habe.

Bürgermeister Andreas Lieb ist sich sicher, dass es Lotti gibt: „Bei Loch Ness gab es nur die Sichtungen. Aber wir haben leider einen Schwerverletzten.“ Die Gemeinde würde verantwortungslos handeln, wenn sie nichts unternähme.

Lesen Sie hier: Schnappschildkröte: Immer mehr exotische Tiere ausgesetzt

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.