Doppelmord in Königsdorf: Die neuesten Erkenntnisse der Polizei

Langsam werden Details zum Doppelmord in Oberbayern bekannt. Demnach überfielen mehrere Räuber die Bewohnerin und deren Besucher in dem Einfamilienhaus im Weiler Höfen. Auch der Tatzeitpunkt wird klarer.
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Ein Polizist betritt das Grundstück eines Hauses in Höfen bei Königsdorf, in dem zwei Menschen getötet und eine weitere Person schwer verletzt wurden.
Andreas Gebert/dpa Ein Polizist betritt das Grundstück eines Hauses in Höfen bei Königsdorf, in dem zwei Menschen getötet und eine weitere Person schwer verletzt wurden.

Langsam werden Details zum Doppelmord in Oberbayern bekannt. Demnach überfielen mehrere Räuber die Bewohnerin und deren Besucher in dem Einfamilienhaus im Weiler Höfen. Auch der Tatzeitpunkt wird klarer.

Königsdorf - Im Fall des Doppelmordes in einem Weiler nahe dem oberbayerischen Bad Tölz nehmen die Ermittlungen der Polizei zu Wochenbeginn volle Fahrt auf. Die Kripo in Weilheim hat die Sonderkommission (Soko) "Höfen" gegründet - benannt nach dem Weiler in der Gemeinde Königsdorf, in dem sich die Tat ereignete. 52 Beamte sichern vor Ort die Tatspuren.

Die Opfer starben durch stumpfe Gewalt. Es seien Schläge auf ihre Körper festgestellt worden. Noch steht nicht fest, ob etwas aus dem Haus geraubt wurde, sagte der Soko-Leiter Markus Deindl am Montag. Er ergänzte aber: "Es ist nicht offensichtlich etwas entwendet worden." Nach den bisherigen Ermittlungen liegt Raubmord nahe.

Identifiziert: Opfer aus NRW und Hessen

Bei den beiden Toten handelt es sich um eine 76 Jahre alte Frau aus dem Raum Frankfurt am Main und einen 81-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen. Sie waren Bekannte der ebenfalls 76 Jahre alten Hauseigentümerin, die schwer verletzt im Krankenhaus liegt.

Zudem konnte der Tatzeitpunkt eingegrenzt werden. Demnach gab es vergangenen Mittwochabend ein Telefonat mit einem der Opfer. "Seitdem war der Kontakt abgerissen", sagte Deindl. Spätester Tatzeitpunkt sei Freitagabend. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt wegen zweifachen Raubmordes und Mordversuchs.

Das bedeutet, die Opfer könnten also schon mehrere Tage vor ihrer Entdeckung am Samstagabend in dem Haus gelegen haben. Möglicherweise waren die Täter über diesen Zeitraum anwesend.

Von den Einbrechern fehlt nach wie vor jede Spur. Die Ermittler gehen aber von mehreren Tätern aus. Chefermittler Deindl sprach von einer umfangreichen Spurensicherung, die sich im Wohnhaus über drei Etagen erstrecke und auch das Umfeld des Gebäudes betreffe. Dies werde mehrere Tage dauern. Die Soko wird am Dienstag auf 52 Ermittler aufgestockt. Vom Tatmuster her handle es sich um einen "klassischen Einbruch".

Gerüchte um osteuropäische Autos

Über Gerüchte, wonach am Tatort Autos mit osteuropäischen Kennzeichen gesehen wurden, sagte der Soko-Leiter lediglich: "Wir ermitteln in alle Richtungen."

Zum Gesundheitszustand der 76-Jährigen hieß es, dass sie stabil, aber aufgrund der schweren Verletzungen noch nicht vernehmungsfähig sei. Es könne Tage dauern, bis die 76-Jährige als mutmaßlich einzige Tatzeugin vernommen werden kann.

Nachbarn hatten die Polizei am späten Samstagabend verständigt, nachdem sie auffällige Beobachtungen gemacht hatten. Eine Streife entdeckte an dem Einfamilienhaus Einbruchsspuren. Als sich die Beamten im Haus umsahen, entdeckten sie die Leichen und die schwer verletzte Frau.


Zeugenaufruf: Wem sind in den Tagen vor dem 26. Februar Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Weilers Höfen aufgefallen? Hinweise werden von der Kriminalpolizeiinspektion Weilheim unter der Telefonnummer 0881/640-0 entgegen genommen.

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