Die Empörung ist groß: Hunde-Urin an bekanntem Denkmal in Freising bei München
Freising - Schauma mal wieder in Freising nach, wie er schaut, der Karl Obermayr alias Manni Kopfeck aus "Monaco Franze". Seit Oktober hat der 1985 gestorbene Schauspieler ein Denkmal in seiner Heimat.

Und ja, er sitzt immer noch an der geöffneten Moosach. Auf einem Facebook-Foto von Ende Dezember war gar zu sehen, wie Fans der Bronze-Skulptur eine warme Mütze und einen Schal umgelegt hatten.
Grünliche Spritzer - die Künstlerin weiß Bescheid
Die Winterklamotten sind weg, doch es fällt etwas anderes auf: An der Rückseite hat die Skulptur seltsame grün-türkisfarbene Stellen. Was ist da los?

Rückfrage bei der Künstlerin, Ioana Luca aus Düsseldorf. Sie weiß trotz der Distanz bereits Bescheid und teilt der AZ mit: Das sei die Folge einer chemischen Reaktion durch – und jetzt kommt's: Hunde-Urin.
"Da ist aber dann nicht der Hund der Depp"
Auch in einer Freisinger Facebook-Gruppe hat man das schon bemerkt und so mancher Nutzer kreidet die Halter an.
Eine Frau kommentiert etwa: "Da ist aber dann nicht der Hund der Depp." Ein anderer schreibt: "Traurig, dass die Leute keinen Respekt haben." Eine weitere Frau kommentiert: "Solche Hundebesitzer sind nicht gerade hilfreich für die Akzeptanz von Hunden. Genauso wenig wie die, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht wegschmeißen."
"Kunst im öffentlichen Raum muss leider einiges aushalten"
Was sagt die Künstlerin dazu? Sie schreibt der AZ: "Kunst im öffentlichen Raum muss leider einiges aushalten und da kann man nicht viel dagegen machen." Und ergänzt: "Bier ist auch eine Flüssigkeit, mit der die Skulptur in Kontakt kommt, das enthält aber nicht so viel Säure wie Urin."

Sie halte eine Reinigung zwar für möglich – allerdings koste diese und letztlich werde es wohl auch in Zukunft zu solchen Spuren kommen, vermutet sie.
Der Verein Stadtheimatpflege Freising hatte jahrelang Spenden gesammelt, um dem Freisinger Schauspieler ("Monaco Franze", "Der Ruepp") ein Denkmal zu setzen. Ioana Luca gewann schließlich den Wettbewerb und durfte die lebensgroße Skulptur modellieren.

Bei der Einweihung im Oktober war auch Karl Obermayrs Familie vor Ort. Sein Sohn Christian Obermayr hatte der AZ damals gesagt: "Die Idee, dass man sich neben ihn setzt, mit ihm ein Bier trinkt – ich glaube, das hätte meinem Papa sehr gut gefallen."
Wer hätte damals gedacht, dass der Kopfeck-Kult-Spruch mal eine andere Bedeutung bekommen könnte: "A Hund bist scho."
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