Die Empörung ist groß: Hunde-Urin an bekanntem Denkmal in Freising bei München

Der berühmte Schauspieler aus "Monaco Franze" hat in seiner Heimat Freising ein Denkmal bekommen, doch die AZ hat bei einem kürzlichen Besuch komische Spuren daran entdeckt. Was dahinter steckt und wie die Freisinger darauf reagieren.
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Die Bronze-Skulptur von Karl Obermayr an der Moosach in Freising.
Die Bronze-Skulptur von Karl Obermayr an der Moosach in Freising. © Rosemarie Vielreicher

Freising - Schauma mal wieder in Freising nach, wie er schaut, der Karl Obermayr alias Manni Kopfeck aus "Monaco Franze". Seit Oktober hat der 1985 gestorbene Schauspieler ein Denkmal in seiner Heimat.

Der Monaco Franze (Helmut Fischer) mit seinem unverwechselbaren Spezl Kopfeck Manni, gespielt von Karl Obermayr. (Archivbild)
Der Monaco Franze (Helmut Fischer) mit seinem unverwechselbaren Spezl Kopfeck Manni, gespielt von Karl Obermayr. (Archivbild) © imago images / United Archives

Und ja, er sitzt immer noch an der geöffneten Moosach. Auf einem Facebook-Foto von Ende Dezember war gar zu sehen, wie Fans der Bronze-Skulptur eine warme Mütze und einen Schal umgelegt hatten.

Grünliche Spritzer - die Künstlerin weiß Bescheid

Die Winterklamotten sind weg, doch es fällt etwas anderes auf: An der Rückseite hat die Skulptur seltsame grün-türkisfarbene Stellen. Was ist da los?

An der Rückseite des Obermayr-Denkmals sind seltsame Flecken zu sehen.
An der Rückseite des Obermayr-Denkmals sind seltsame Flecken zu sehen. © Rosemarie Vielreicher

Rückfrage bei der Künstlerin, Ioana Luca aus Düsseldorf. Sie weiß trotz der Distanz bereits Bescheid und teilt der AZ mit: Das sei die Folge einer chemischen Reaktion durch – und jetzt kommt's: Hunde-Urin.

"Da ist aber dann nicht der Hund der Depp"

Auch in einer Freisinger Facebook-Gruppe hat man das schon bemerkt und so mancher Nutzer kreidet die Halter an.

Eine Frau kommentiert etwa: "Da ist aber dann nicht der Hund der Depp." Ein anderer schreibt: "Traurig, dass die Leute keinen Respekt haben." Eine weitere Frau kommentiert: "Solche Hundebesitzer sind nicht gerade hilfreich für die Akzeptanz von Hunden. Genauso wenig wie die, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht wegschmeißen."

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"Kunst im öffentlichen Raum muss leider einiges aushalten"

Was sagt die Künstlerin dazu? Sie schreibt der AZ: "Kunst im öffentlichen Raum muss leider einiges aushalten und da kann man nicht viel dagegen machen." Und ergänzt: "Bier ist auch eine Flüssigkeit, mit der die Skulptur in Kontakt kommt, das enthält aber nicht so viel Säure wie Urin."

Die stolze Künstlerin Ioana Luca mit dem Gips-Modell im April. Danach ging es für das Kunstwerk in die Gießerei.
Die stolze Künstlerin Ioana Luca mit dem Gips-Modell im April. Danach ging es für das Kunstwerk in die Gießerei. © Ioana Luca

Sie halte eine Reinigung zwar für möglich – allerdings koste diese und letztlich werde es wohl auch in Zukunft zu solchen Spuren kommen, vermutet sie.

Der Verein Stadtheimatpflege Freising hatte jahrelang Spenden gesammelt, um dem Freisinger Schauspieler ("Monaco Franze", "Der Ruepp") ein Denkmal zu setzen. Ioana Luca gewann schließlich den Wettbewerb und durfte die lebensgroße Skulptur modellieren.

Sohn Christian Obermayr, Künstlerin Ioana Luca und Obermayrs Enkelinnen Carla und Olivia. (Archivbild)
Sohn Christian Obermayr, Künstlerin Ioana Luca und Obermayrs Enkelinnen Carla und Olivia. (Archivbild) © Rosemarie Vielreicher

Bei der Einweihung im Oktober war auch Karl Obermayrs Familie vor Ort. Sein Sohn Christian Obermayr hatte der AZ damals gesagt: "Die Idee, dass man sich neben ihn setzt, mit ihm ein Bier trinkt – ich glaube, das hätte meinem Papa sehr gut gefallen."

Wer hätte damals gedacht, dass der Kopfeck-Kult-Spruch mal eine andere Bedeutung bekommen könnte: "A Hund bist scho."

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17 Kommentare
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  • NeoBavaria am 28.01.2025 11:29 Uhr / Bewertung:

    So sind die Hundebesitzer lassen diese überall hinpinkeln, sieht man ja immer wieder.

  • OnkelHotte am 28.01.2025 17:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von NeoBavaria

    Super Kommentar:
    ich möchte Dich mal sehen, wie Du einem Tier das "strizeln" oder "markieren" verbieten willst, was zu seiner Natur gehört. Auch Du stammst von einem Tier ab und da ist das nunmal so, über solche Hinterlassenschaften kommuniziert halt die Tierwelt, der Mensch kann halt reden.
    Vom Kommentar aus, tätest Du dann den Hund dann am Halsband um die Ecken zerren und erklärst ihm dann permanent in einer menschlichen Sprache dass er nichts markieren darf. ... Bitte a biserl mehr Vernunft und Verständnis

  • Witwe Bolte am 28.01.2025 11:26 Uhr / Bewertung:

    Vor unserem Haus steht ein stolzer Ahornbaum. Täglich wird dieser von vorbeiflanierenden Rüden verschiedenster Rassen angepinkelt. Und keiner empört sich darüber, niemand hat Mitleid über die Entwürdigung des Baumes. 😭

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