Deutschlandticket für Pendler: Wo sich das 49-Euro-Ticket besonders lohnt

Mittlerweile ist das Deutschlandticket zum Kauf erhältlich, genutzt werden kann es aber erst ab dem 1. Mai. Dann dürften aber vor allem Menschen, die mit Bussen und Bahnen zur Arbeit pendeln, einiges an Geld sparen. Ein Überblick.
AZ/dpa |
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Das Deutschlandticket kann ab dem 1. Mai genutzt werden.
Das Deutschlandticket kann ab dem 1. Mai genutzt werden. © Boris Roessler/dpa

München - Am Montag (3. April) startete der Verkauf des neuen 49-Euro-Tickets offiziell. Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) geht davon aus, dass etwa 5,6 Millionen Menschen durch das Deutschlandticket zu neuen Abonnenten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) werden. Darüber hinaus erwartet der VDV, dass elf Millionen der aktuell rund zwölf bis 14 Millionen Menschen mit einem Nahverkehrs-Abo auf das Deutschlandticket wechseln werden.

In München ist der Ticket-Verkauf bereits gut angelaufen: Bis Montagnachmittag verkaufte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) rund 20.000 Fahrkarten. Auch wenn es beim Verkauf vor Ort teilweise noch etwas holprig lief.

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Pendeln nach München, Berlin, Frankfurt deutlich günstiger

Eine Gruppe, die vor allem vom Deutschlandticket profitieren wird, sind die Pendler, die tagtäglich mit Bus oder Bahn zum Arbeitsplatz fahren. Bei der Ersparnis durch den neuen Fahrschein für 49 Euro im Monat beziehungsweise 588 Euro im Jahr fällt regional mitunter aber recht unterschiedlich aus.

Wer in Bayern beispielsweise von Dachau mit der Isarcard des Münchner Verkehrsverbunds MVV nach München pendelt, zahlt für eine Jahreskarte für den Großraum aktuell 966 Euro. Aus Fürstenfeldbruck oder Starnberg werden 1.197 Euro fällig, aus Herrsching am Ammersee 1.497 Euro, aus Freising, Erding oder Wolfratshausen sogar 1.761 Euro.

Für Fernpendler, die mit dem Zug fahren, lohnt sich das 49-Euro-Ticket sogar noch mehr: Die Deutsche Bahn bietet das digitale Jahresabo mit Nahverkehrszügen für die Strecke Augsburg - München für 2.595 Euro an, die Strecke Rosenheim - München kostet 2.620 Euro und die Strecke Ingolstadt - München sogar 2.734 Euro.

200 Euro weniger zwischen den Hauptbahnhöfen Köln und Düsseldorf

Doch nicht nur in Bayern profitieren die Pendler freilich vom 49-Euro-Ticket. Wer zum Beispiel zwischen dem Kölner und Düsseldorfer Hauptbahnhof pendelt, muss derzeit für die 40-minütige Fahrt regulär rund 250 Euro für das Monatsticket im Abo zahlen. Zwischen Bremen und Hamburg kostet das Monatsticket im Abo 229,30 Euro, zwischen Hannover und Göttingen 226,90 Euro.

Im Verkehrsverbund Stuttgart kostet das Monatsticket als Abo-Variante/Jahresticket 205,83 Euro pro Monat. Das Netz ist in acht Zonen aufgeteilt, wer nicht alle Zonen braucht, kommt günstiger davon. Städte wie Böblingen oder Ludwigsburg gehören zum Verbundgebiet dazu. Wer aber beispielsweise von Karlsruhe, Aalen oder Tübingen nach Stuttgart pendelt, muss mehr zahlen.

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Deutschlandticket: So sparen Pendler in Berlin und Brandenburg

Für Pendlerinnen und Pendler in Berlin und Brandenburg gibt es ebenfalls Ersparnisse. Für die Strecke Potsdam - Berlin werden seit dem 1. April für ein Abo mit jährlicher Abbuchung 1.038 Euro fällig. Wer von Frankfurt (Oder) nach Berlin pendelt, muss im Jahr 1.714 Euro zahlen.

Ein wahrer Pendler-Magnet ist das hessische Frankfurt. Zwischen 9 und 17 Uhr ist die Stadt deutlich voller als zu anderen Zeiten. Viele Arbeitnehmer kommen aus Wiesbaden in die Main-Metropole – laut dem Rhein-Main-Verkehrsverbund kostet für diese Pendlerinnen und Pendler die Jahreskarte mit einmaliger Abbuchung 1.902 Euro. Gleiches gilt für die Strecke Mainz - Frankfurt am Main.

Deutschlandticket: Keine Mitnahme weiterer Personen erlaubt – Blick auf die Tarifdetails lohnt sich

Im Preis ist das Deutschlandticket für alle genannten Strecken also unschlagbar, in einigen Fällen lohnt es sich bereits nach zwei Fahrten – zwischen Hamburg und Bremen etwa kostet der Einzelfahrschein aktuell 25 Euro. Aber: Das Deutschlandticket ist personengebunden und bietet in der Regel keine Möglichkeit zur Mitnahme anderer Menschen. Die oben aufgeführten Zeitkarten ermöglichen zum Teil zumindest zu bestimmten Zeiten die Mitnahme oder sind übertragbar. Ein genauer Blick auf die Details des aktuellen Tarifs kann sicher nicht schaden.

49-Euro-Ticket als Jobticket möglich

Bereits jetzt sorgen zudem Jobtickets auf vielen Strecken für deutlich günstigere Monatspreise. Diese Tickets sind allerdings in ihren Regularien, Zuzahlungsvarianten und Gültigkeiten sehr unterschiedlich aufgebaut und lassen sich kaum vergleichen.

Das Deutschlandticket kann ebenfalls als Jobticket bezogen werden. Wenn der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent der Kosten trägt, gibt es einen Rabatt von weiteren fünf Prozent. Das heißt: Zahlt der Arbeitgeber den Mindestbetrag von 12,25 Euro zu, kostet das Deutschlandticket den Verbraucher lediglich 34,30 Euro.

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  • Kaiserin am 04.04.2023 14:27 Uhr / Bewertung:

    Mein Dienstherr als Staatsdiener ist die Bundesrepublik Deutschland - der Bund hat für seine eigenen Leute nicht viel übrig, das war schon vor 30 Jahren so.
    Bis zum 1. Mai gibt es für uns kein Deutschland-job-ticket wir müssen abwarten und beim Bund kann es sein das es wieder mal umständlich wird wenn man vom DT auf das DJT umsteigen will.

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