Das Alpamare schließt - für immer!
München - In Oberbayern war es das Spaßbad der ersten Stunde. Wenn es um Wasserspaß ging, war für Generationen von Kindern aus ganz Bayern das Alpamare stets die erste Adresse. Bekannt war es weit über Bayerns Grenzen hinaus. Am Sonntag gehen die Rutschen, die künstliche Welle und der Wellnessbereich zum letzten Mal in Betrieb. Denn dann ist Schluss: Das Alpamare schließt nach 45 Jahren seine Pforten.
500 000 Besucher jährlich hatte das Alpamare in seiner besten Zeit. Vor Jahren schon brachen die Besucherzahlen ein. In seiner jetzigen Form wäre das Alpamare nicht mehr konkurrenzfähig. Inzwischen hat fast jedes öffentliche Hallen- und Freibad eine Rutsche. Auch die extrem erfolgreiche "Therme Erding" hat dem ehemaligen Branchenprimus gehörig zugesetzt. Nur mit hohen Investitionen hätte das "Alpamare" konkurrenzfähig bleiben können.
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"Die Wettbewerbsfähigkeit des Alpamare als Freizeitbad in seiner heutigen Ausprägung ist nicht mehr gegeben." klagt Anton Hoefter, Chef der Jodquellen AG (Betreiberin des Alpamare) gegenüber der "SZ". Es sei das einzige Freizeitbad in Deutschland, das keinen einzigen Cent Unterstützung aus der öffentlichen Hand bekommt. Der Wettbewerb in der deutschen Bäderlandschaft werde durch kommunal finanzierte Bäder verzerrt.
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"Hier können sich privat betriebene Bäder nur strategisch erfolgreich positionieren über Größe und neue Attraktionen. Der Standort Bad Tölz und die Lage des Alpamare erlauben jedoch kein weiteres Wachstum. Hinzu kommen - aufgrund der Lage - die unbefriedigende Parkplatzsituation und die Immissionsschutz-Problematik im ehemaligen Kur- und heutigen Wohngebiet," so Hoefter zur "SZ"
Verhandlungen zwischen Jodquellen AG und Stadt über die Weiterführung des Alpamare scheiterten allesamt.