CSU-Politiker Michael Brückner akzeptiert Strafbefehl

Der CSU-Politiker Michael Brückner hat einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft akzeptiert. Damit gibt er zu, Sex mit einer Minderjährigen gehabt zu haben, erspart sich aber einen öffentlichen Prozess. Er gilt dennoch als nicht vorbestraft.
von  Von Helmut Reister
Der CSU-Politiker Michael Brückner hat den Strafbefehl akzeptiert.
Der CSU-Politiker Michael Brückner hat den Strafbefehl akzeptiert. © dpa

Der CSU-Politiker Michael Brückner hat einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft akzeptiert. Damit gibt er zu, Sex mit einer Minderjährigen gehabt zu haben, erspart sich aber einen öffentlichen Prozess. Er gilt dennoch als nicht vorbestraft.

Nürnberg - Nach seiner Affäre mit einem minderjährigen Mädchen (15) steht der CSU-Politiker Michael Brückner vor einem Scherbenhaufen. Wie sein Anwalt am Donnerstag mitteilte hat er jetzt auch einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft (90 Tagessätze) akzeptiert und erspart sich damit einen öffentlichen Prozess.

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Affäre hatte Brückner, der als Nachfolger von Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein für den Stimmkreis Nürnberg-Nord in den Landtag einzog, bereits sein Mandat niedergelegt, unmittelbar danach auch seinen Posten im Vortand des Bayerischen Bauernverbandes aufgegeben. Aus seinem Umfeld wurde bekannt, dass auch seine Frau die Konsequenzen zog und inzwischen mit den beiden gemeinsamen Kindern in ihr Heimatland Moldawien zurückgekehrt ist.

Am 16. Geburtstag kam es zu sexuellen Handlungen

Aus dem öffentlichen Leben hat sich der Großlandwirt komplett zurückgezogen. Über eine Internetplattform hatte das Mädchen sexuelle Dienste angeboten – und Brückner war darauf eingestiegen. Nach ersten telefonischen Kontakten kam es dann am 16. Geburtstag des Mädchens zu einem Treffen mit dem damaligen CSU-Abgeordneten in einem Hotel und zu sexuellen Handlungen. Die Affäre flog auf, als sich die Jugendliche ihren Eltern anvertraut und die Anzeige erstattet hatten.

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Ein Problem stellten die Ermittlungen nicht dar, Brückner war unter seinem richtigen Namen aufgetreten. Es folgten Durchsuchungen seines privaten Anwesens und seines Wahkreisbüros. Wie hoch die Geldstrafe genau ausfiel, wollte die Sprecherin der Nürnberger Staatsanwaltschaft mit Hinweis auf das Persönlichkeitsrecht Brückners nicht nennen.

Brückner gilt als nicht vorbestraft

Es dürfte sich allerdings um einen hohen fünfstelligen Betrag handeln, da Brückner nicht nur über seine Bezüge als Abgeordneter verfügen konnte, sondern auch hohe Einkünfte aus seinem landwirtschaftlichen Betrieb erzielte. Seinen eigenen Angaben zufolge erwirtschaftete er jährlich mehr als eine Million Euro.

Mit den 90 Tagessätzen blieb er knapp unter der Grenze, die einen Eintrag ins Stafregister nach sich ziehen würde. Er gilt damit als nicht vorbestraft.

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