Crystal Meth: So gefährlich ist die Horror-Droge!
Eine ganze Stadt im tagelangen Sex- und Partyrausch – und alles mit und wegen Crystal Meth. Im Tatort „Borowski und der Himmel über Kiel“ drehte sich am vergangenen Sonntag alles um die Modedroge. Die AZ hat nachgefragt, wie der Stoff wirkt und warum er so gefährlich ist.
Aus was besteht Crystal Meth).
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Wie wird Crystal konsumiert? In Deutschland wird es überwiegend geschnupft, teilweise auch geraucht. In den USA hingegen – wie in der Serie „Breaking Bad“ gezeigt – zumeist in Wasser gelöst und intravenös gespritzt. Diese Art des Konsums gilt als die gefährlichste.
Welche Wirkung hat die Modedroge? Sie ist euphorisierend, aufputschend und stärkt das Selbstwertgefühl – diese Effekte können bis zu eine Woche lang anhalten. „Ich habe in einer Reha-Klinik einen ehemaligen Crystal-Süchtigen kennengelernt. Er hat mir erzählt, er sei wegen seines Akzents sehr gehemmt gewesen. Nachdem er etwas genommen hatte, war er gelöster und konnte leichter auf Menschen zugehen.“
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Welche Schäden und Langzeitfolgen können auftreten? Längerfristiger Konsum führt zu Hautproblemen und Haarausfall. Außerdem wird der Zahnschmelz geschädigt. Noch problematischer sei laut Dressler die psychisch-neurologische Komponente: „Crystal stimuliert die Ausschüttung von Glückshormonen. Es kann also passieren, dass die körpereigenen Reservoirs nach einer mehrjährigen Drogenlaufbahn leer sind, man keinerlei Glück mehr empfinden kann. Es dauert Jahre, bis der Körper die dafür notwendigen Stoffe nachproduziert. Viele sind während des Entzugs suizidgefährdet.“
Was macht Crystal so gefährlich? „Das Problem ist, dass man Crystal eine ganze Weile scheinbar gut mit dem normalen Alltag vereinbaren kann – bis zum Zusammenbruch,“ warnt Deffner. Das Suchtpotenzial ist extrem hoch.
Wie hat sich der Crystal-Konsum in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt? 2013 beschlagnahmte die Polizei im gesamten Bundesgebiet 77 Kilogramm der verbotenen Substanz, davon allein 36 in Bayern. Das liege laut Stefan Hartl, dem Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz vor allem an der Nähe zu Tschechien. Dort werde die Droge massenhaft produziert und zu Schleuderpreisen verkauft.
Wie kommt man von Crystal wieder los? „Im Alleingang ist das schwierig“, meint Deffner. Eine Suchtberatungsstelle könne helfen. Aktuell arbeite die Drogenbeauftragte an einer besseren Vernetzung der Therapie-Einrichtungen – dafür habe sie ein Budget von einer halben Million Euro.
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