Corona-Regeln am Berg: Brummt die Hütte wieder?

von  Ruth Schormann
Eine Mountainbikerin auf dem Weg zum Hochgernhaus - in 1.461 Metern Höhe in den Chiemgauer Alpen, bei Marquartstein nahe Traunstein.
Eine Mountainbikerin auf dem Weg zum Hochgernhaus - in 1.461 Metern Höhe in den Chiemgauer Alpen, bei Marquartstein nahe Traunstein. © imago images/Action Pictures

München - Auf dem Berg ist vieles anders: Der Himmel viel näher, die Luft viel klarer, die Natur entspannter, die Welt leiser – und die Brotzeit gschmackiger.

Doch Corona wirkt sich auch auf diesen Lebensbereich aus: Wie im Tal gelten für die Hütten in Bayern jetzt strikte Zugangs-, Abstands- und Hygieneregeln. Darauf weist der Deutsche Alpenverein (DAV) hin, der auch mitteilt, dass Hütten nun wieder unter bestimmten Auflagen öffnen.

Was gilt es dabei zu beachten und wie läuft der Hüttenbesuch nun ab? Wann öffnet welcher Bereich?

  • Ab Montag, 18. Mai, öffnen die Außenbereiche der Hütten.
  • Ab Montag, 25. Mai, dürfen Gäste auch den Innenbereich nutzen.
  • Ab Samstag, 30. Mai, sind Übernachtungen wieder erlaubt.

Gibt es Hütten, die trotz der Gastro-Lockerungen noch geschlossen bleiben?
Ja, denn ob und wann eine Hütte öffnet, hängt auch von der Größe des Außenbereichs, vom Wetter und allgemein der Möglichkeit, die Auflagen der Behörden umzusetzen, ab, teilt der DAV mit.

Kann ich mich bei einer Tour darauf verlassen, dass ich auf der Hütte Platz finde?
Nein. Daher rät der DAV Wanderern, ...

  1. sich vorab telefonisch oder per Internet zu informieren, ob das entsprechende Haus überhaupt geöffnet hat. Eine stets aktuelle Übersicht bietet der Verein hier an.
  2. sich auf Wartezeiten einzustellen: Viele Hütten müssen durch die Abstandsregelungen ihre Sitzkapazitäten stark reduzieren. Gerade bei beliebten Hütten kann es an schönen Wochenendtagen zu langen Wartezeiten kommen.
  3. Proviant einzupacken. Denn wenn auf einer Terrasse etwa wegen der einzuhaltenden Abstandsregeln kein Sitzplatz mehr frei ist, sollte man den Besuch verschieben und dennoch nicht mit knurrendem Magen weiterwandern müssen. Dazu sagt DAV-Vizepräsident Roland Stierle: "Das Wichtigste in der Krise ist immer noch die Rücksichtnahme auf die Gesundheit der Menschen." Am besten, man plane auf der Wanderung den Hüttenbesuch nicht zwingend ein. "Wenn man zum Beispiel sieht, dass die Gäste bereits Schlange stehen oder keiner der gekennzeichneten Plätze mehr frei ist, kann man den Hüttenbesuch ja ein anderes Mal nachholen."

Es gibt noch einen freien Tisch. Hurra! Was muss man aber vor Ort beachten?
Grundsätzlich gelten laut DAV die gleichen Vorgaben wie im Tal. Konkreter...

  • Wege und Flächen: Gekennzeichnete Laufwege und Sitzflächen muss jeder einhalten.
  • Daten: Das Hüttenpersonal ist verpflichtet, Kontaktdaten aller Gäste aufzunehmen, damit Infektionsketten im Notfall nachverfolgt werden können.
  • Abstand: Der Mindestabstand beträgt 1,5 Meter – in allen Bereichen.
  • Mund-Nasen-Schutz: Der ist (außer am Tisch) Pflicht – und zwar sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Wie auch im Tal genügen ein Buff-Tuch oder Schal, so der DAV.

Wie läuft es in den Innenbereichen und beim Übernachten ab?
Konkrete Regelungen dafür werden laut Alpenverein noch ausgearbeitet.

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