Blitz-Informationsdienst Siemens 2015: Schweinfurt in Bayern ist Blitz-Hauptstadt Deutschlands

Ehrentitel der besonderen Art: Die Blitz-Hauptstadt Deutschlands liegt in Bayern. 4,5 Mal pro Quadratkilometer hat ein System dort im vergangenen Jahr einen Einschlag registriert. Wo es Bayern noch besonders oft trifft.
Otto Zellmer |
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Auch in München schlagen relativ häufig Blitze ein - aber nicht so oft wie im unterfränkischen Schweinfurt.
dpa Auch in München schlagen relativ häufig Blitze ein - aber nicht so oft wie im unterfränkischen Schweinfurt.

Karlsruhe - Rund 550 000 Blitzeinschläge hat der Blitz-Informationsdienst von Siemens (BLIDS) 2015 in Deutschland registriert (acht Prozent weniger als im Vorjahr). Am häufigsten gescheppert hat es dabei im unterfränkischen Schweinfurt – das System erkannte dort 4,5 Blitzeinschläge pro Quadratkilometer. Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen landet in Bayern mit 4,1 Blitzen auf Rang zwei. Bundesweit liegt nur noch der Erzgebirgskreis davor (4,3 Blitze).

Der Oberbürgermeister der Stadt, Sebastian Remelé (CSU), nimmt den neuen Ehrentitel mit Humor. Er sieht „diese Auszeichnung als donnernden Applaus von oben“. Der 2015 in Bayern zweitplatzierte Landkreis Garmisch-Partenkirchen liegt im Langzeitvergleich (1999 bis 2015) mit durchschnittlich 4,5 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer an der Spitze der Blitz-Regionen. Gefolgt vom Landkreis Berchtesgadener Land mit vier Blitzen. Die wenigsten Blitze gab es 2015 in der Stadt Kiel mit 0,18.

Genau lassen sich Gewitter nicht vorhersagen

In München notierte BLIDS im vergangenen Jahr 1001 Erdblitze; das entspricht 3,22 Einschläge pro Quadratkilometer. Das spiegelt eine generelle Tendenz wider, nach der es in den südlichen Bundesländern wie Bayern besonders oft Einschläge gibt, während in Schleswig-Holstein eher wenige zu verzeichnen sind. Genau vorhersagen ließen sich Blitze bisher nicht, sagt Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes. „Unser Ziel ist es daher, zukünftig den Verlauf von Gewittern noch präziser vorherzusagen.“

Gewitter entstehen, wenn an schwülen Tagen warme, feuchte Luftmassen aufsteigen und dabei abkühlen. Es bilden sich Wassertropfen und Eiskristalle. In der Gewitterwolke reichern sich im oberen Teil positiv geladene Eiskristalle an. An der Unterseite gibt es negativ geladene Wassertropfen. Überschreitet die daraus resultierende Spannung eine bestimmte Schwelle, kommt es zu einem gigantischen Kurzschluss. Der Blitz entlädt sich innerhalb der Wolke oder zwischen Wolke und Boden. Die höchste Blitzdichte des Planeten herrscht im tropischen Zentralafrika.

In Deutschland blitzt es jedes Jahr mehr als zwei Millionen Mal – meist in den Wolken, seltener zwischen Himmel und Erde. Deshalb kann BLIDS nicht jeden Blitz registrieren. Europaweit gibt es rund 160 Messstationen von Siemens. Sie messen das elektromagnetische Feld von Blitzen. Aus den Werten der Empfänger lässt sich dann ermitteln, wo ein Blitz einschlägt.

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