Bier statt Bret? Wolf-Alarm am Heiligen Berg

Ein Anwohner will den jungen Rüden am Kloster Andechs gesehen haben. Was ein Experte dazu sagt.
Natalie Kettinger |
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Anfang des Monats tappt ein junger Wolf im nördlichen Landkreis Starnberg in eine Foto-Falle – jetzt soll er in Andechs aufgetaucht sein.
dpa/imago Anfang des Monats tappt ein junger Wolf im nördlichen Landkreis Starnberg in eine Foto-Falle – jetzt soll er in Andechs aufgetaucht sein.

Andechs - Wo ist der Wolf? Seitdem am 7. März ein junger Rüde im nördlichen Landkreis Starnberg in eine Foto-Falle tappte, bewegt diese Frage die Menschen zwischen Gilching und Seeshaupt. Ein Andechser will das Wildtier nun am Fuß des Heiligen Berges gesichtet haben.

Der 60-Jährige war am Freitag mit dem Auto auf dem Heimweg, als seine Scheinwerfer an der Leitenhöhe (ein beliebter Wanderweg, der von Herrsching zum Kloster führt) ein großes Tier erfassten, das dann kurz neben der Fahrertür stoppte. „Da merkte ich, dass das kein herrenloser Hund war, sondern vielleicht ein Wolf“, sagte der Mann der „SZ“.

Als er kurz darauf das Wolfs-Foto in der Zeitung sah, war er überzeugt: „Das muss der gesuchte Wolf gewesen sein.“

 

20 bis 30 vermeintliche Sichtungen

 

Hartwig Görtler, Vorsitzender der Kreisjägergruppe Starnberg, ist sich da nicht so sicher: In Andechs sei im Herbst eine Husky-Rückzüchtung stiften gegangen. Möglicherweise habe der 60-Jährige diesen Hund gesehen. „Außerdem sind uns in den letzten Tagen 20 bis 30 vermeintliche Wolfs-Sichtungen gemeldet worden. Teils soll sich das Tier zur selben Zeit an kilometerweit voneinander entfernten Orten aufgehalten haben. Fakt ist aber: Bislang gibt es nur ein einziges Foto, das die Anwesenheit eines Wolfes bestätigt.“

Dieses Bild eines jungen Wolfsrüden entstand am 7. März im nördlichen Landkreis Starnberg - wo genau das Tier in die Fotofalle tappte, darüber herrscht eisernes Stillschweigen.

Eben jenes Bild, das am 7. März entstand und über dessen Ursprungsort die Jägerschaft eisern schweigt. „Sonst kommen busseweise Schaulustige und machen den ganzen Wald verrückt“, befürchtet Görtler. Unter Beobachtung steht der Starnberger Canis lupus trotzdem. „Wir haben in dem Bereich weitere Wildtierkameras aufgehängt und alle angrenzenden Reviere gebeten, die ihrigen auf tagaktiv zu stellen.“

Angst vor dem Wildtier müsse übrigens niemand haben, sagt Görtler. Wölfe seien scheu. „Das gefährlichste Tier, das wir im Wald haben, ist immer noch das Wildschwein – zumal jetzt, wo die Bachen Frischlinge haben. Wenn Sie denen zu nahe kommen, haben Sie es schnell mit 80 Kilo Zorn zu tun.“

 

Für den (höchst unwahrscheinlichen) Fall, dass Sie einmal einem Wolf begegnen, raten Experten zu folgendem Verhalten

 

  • Haben Sie Respekt vor dem Tier!
  • Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.
  • Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine.
  • Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie deutlich auf sich aufmerksam: Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig eindeutig bemerkbar.
  • Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher!
  • Füttern Sie das Tier nicht. Wölfe lernen sonst schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.
  • Erschrecken Sie nicht, wenn Sie Isegrim nachts an ihrem Haus vorbeischleichen sehen! Wölfe passen sich häufig an die Aktivitäten des Menschen an. Liegt eine Siedlung in ihrem Revier, werden sie diese tagsüber meiden. Im Schutz der Dunkelheit kann es aber durchaus vorkommen, dass sie sich – ähnlich wie Rehe und Füchse – bewohnten Häusern nähern.
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